Fischstäbchen auf einem Teller
Getty Images/iStockphoto/Joegough
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Fischstäbchen im Test großteils einwandfrei

In einem Test der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich wurden neun von zehn Fischstäbchensorten als einwandfrei eingestuft. Auch günstige Eigenmarken schnitten gut ab, die größten Unterschiede zwischen einzelnen Produkten habe es bei der Verkostung gegeben.

Zehn Packungen Fischstäbchen ließ die AK chemisch und sensorisch untersuchen. In die Bewertung seien neben dem Geschmack sowohl der Fisch- als auch Wasseranteil geflossen, heißt es in einer Aussendung. Beim Fischgehalt entsprachen demnach alle Angaben den Tatsachen, der deklarierte Gehalt von 65 Prozent Alaska Seelachs (pazifischer Polardorsch) wurde sogar in allen Fällen leicht überschritten. Auch der Wassergehalt der Produkte habe „dem zu erwartenden“ entsprochen und deute „auf keinerlei Tricks bei der Lebensmittelproduktion hin.“

Nährwert gut, Abwertungen bei Geschmack

Der Ernährungsphysiologische Wert der Fischstäbchen reiche für ein hellgrünes B auf der Nutri-Score-Skala, die Stäbchen besäßen somit „gute Nährwertqualität“. Bei Zubereitung im Backrohr und mit Beilagen wie Kartoffeln oder Salat könne dieses Fertiggericht somit eine ausgewogene Mahlzeit darstellen. Abzüge gab es dagegen für manche Produkte beim Geschmack. Hier erreichten nur sechs der zehn Produkte die volle Punktzahl.

Zwei Proben der Eigenmarken von Norma und Penny schmeckten im zubereiteten Zustand „etwas alt“ und bekamen leichte Abzüge. Die Stäbchen der Rewe-Billigmarke Clever fiel durch klebrige Textur, alten Geruch sowie fischigem Geschmack unangenehm auf, die Verkostung einer Probe der Eigenmarke von Billa wurde gleich ganz abgelehnt: Die Probe habe einen deutlichen Fremdgeruch nach Desinfektionsmittel aufgewiesen und sei wegen dieses „schweren sensorischen Mangels insgesamt als wertgemindert bemängelt“ worden.

Gütesiegel zu Nachhaltigkeit wenig aussagekräftig

Alle getesteten Produkte trugen das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC). Dieses Siegel für nachhaltige Fischerei ist in letzter Zeit aber zunehmend in Kritik geraten. Umweltschutzverbände raten, sich nicht allein auf Zertifizierungen zu verlassen, sondern darauf zu schauen, woher der Fisch kommt und wie er gefangen wurde. Meeresfisch wird von Umweltschützern wegen Überfischung und industrieller Fangmethoden nicht empfohlen. Aus ökologischer Sicht sollten Fischstäbchen daher nicht allzu oft auf unseren Tellern landen, resümiert auch die AK. Nachhaltig und ökologisch vorteilhafter sei es auf heimische Fische, wie Forelle, Saibling oder Karpfen zurückgreifen und bei Aquakulturen auf Bio-Zertifizierung zu achten.