Fischfang auf einem Fischerboot
AFP/GLYN KIRK
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Quecksilber in Fisch: Persönliches Risiko berechnen

Das Thema Schadstoffe und Schwermetalle in Fisch ist nicht neu, dennoch sind viele Verbraucherinnen und Verbraucher unsicher, wie viel Fisch sie sicher verzehren können und welche Arten besonders belastet sind. Ein neues Tool der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hilft dabei, das persönliche Quecksilberrisiko einzuschätzen.

Quecksilber kann sich in Fischen anreichern und ist für den Menschen giftig, das Schwermetall schädigt insbesondere das Nervensystem. „Es gibt einen Wochenwert, den man nicht überschreiten sollte, um gesundheitliche Auswirkungen zu verhindern“, sagt Ingrid Kiefer, Leiterin des Fachbereichs Risikokommunikation der AGES, gegenüber help.ORF.at. Die Konzentration des Schwermetalls ist dabei von Fisch zu Fisch unterschiedlich – je größer, älter und weiter oben in der Nahrungskette ein Fisch ist, desto mehr Quecksilber kann er enthalten.

AGES-Quecksilberrechner hilft bei der Einschätzung

Um das Risiko besser einschätzen zu können, hat die AGES einen Fischquecksilberrechner entwickelt. Damit kann anhand der Portionsgröße, der gewünschten Fischsorte und des eigenen Gewichts berechnet werden, wie viel der tolerierbaren wöchentlichen Quecksilbermenge durch den Verzehr aufgenommen wird. „Insbesondere für sensible Bevölkerungsgruppen wie Schwangere und Kleinkinder ist es wichtig, die Quecksilberaufnahme so weit wie möglich zu reduzieren“, so Kiefer.

Welcher Fisch ist empfehlenswert?

Regionale Fische wie Forelle und Seibling sind meist wenig bis kaum belastet – und außerdem auch aus ökologischer Sicht empfehlenswert. Viele Meeresfische, insbesondere Raubfische wie Thunfisch oder Schwertfisch, sind dagegen nicht nur wegen Schadstoffen, sondern auch wegen nicht nachhaltigen Fang- und Zuchtmethoden bedenklich.

Die derzeit gültige Ernährungsempfehlung lautet: Eine Portion Meeresfisch und eine Portion regionalen Süßwasserfisch pro Woche. Allerdings werde diese Empfehlung gerade überarbeitet und nach unten korrigiert, so Kiefer. Die vor allem in fetten Meeresfischen vorkommenden Omega-3-Fettsäuren, wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem, stecken auch in Raps- oder Leinöl. Wer auf Fisch verzichten muss oder will, könne mit einem Esslöffel dieser hochwertgien Öle pro Tag den Omega-3-Bedarf decken.