bunte Ostereier
APA/dpa/Oliver Berg
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Geflügelwirtschaft warnt vor „versteckten Käfigeiern“ zu Ostern

Eier aus Käfighaltung werden täglich nach Österreich importiert, kritisiert die Geflügelwirtschaft, etwa in Form von Kuchen, Nudeln und Mayonnaise. Die österreichischen Produzentinnen und Produzenten fordern eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung bei entsprechend verarbeiteten Produkten.

Eier haben in all ihren Zubereitungs- und Verarbeitungsvarianten zwar immer Saison, mit der Osterzeit aber doch eine eindeutige Hochsaison. Rund 60 Millionen Ostereier werden rund ums höchste christliche Fest gekocht, gefärbt – und verzehrt. Im Handel finden sich zwar fast nur einheimische Ostereier, die Geflügelwirtschaft warnt aber vor „versteckten Käfigeiern“ – die hierzulande niemand im Osternest finden wolle. „Versteckte Käfigeier“ fänden sich in verarbeiteten Produkten.

Käfigeier in Kuchen, Nudeln und Mayonnaise

Etwa stammten solche Käfigeier aus der Ukraine, so die Geflügelwirtschaft Österreich und Erzeugergemeinschaft Frischei. Sie forderten am Montag daher einmal mehr eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungsformkennzeichnung für verarbeitete Produkte mit Ei-Anteil, wie etwa bei Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise.

Rechnerisch geht sich aber fast 100-prozentige Versorgung der Österreicherinnen und Österreicher mit heimischen Frischeiern aus, betont der Obmann der Erzeugergemeinschaft Frischei, Günther Wenninger. Aber: „Täglich kommen nach wie vor große Mengen an Eiern vor allem aus der Käfighaltung frisch oder als Eiprodukt nach Österreich“, kritisiert er. „Es kann nicht sein, dass die so sehr auf Tier- und Umweltschutz bedachten Österreicherinnen und Österreicher derart hinters Licht geführt werden“, ärgert sich Wenninger.

Hohe Tierwohlstandards bei österreichischen Eiern

Die Haltung von Legehennen hierzulande unterliegt hingegen EU-weit den höchsten Tierschutz- und Umweltstandards, betonen die Hühnerzüchter und Eierproduzenten. Sie sprechen von einer „Erfolgsgeschichte“. Denn bald könne für jeden der knapp mehr als neun Millionen Menschen in Österreich eine „eigene“ Legehenne gehalten werden. „Wurden vor 15 Jahren noch fünf Millionen Legehennen gehalten, so verzeichnen wir heute mit 7,2 Mio. Legehennen in der Zwischenzeit ein Wachstum von 44 Prozent“, so der Vize-Obmann der Geflügelwirtschaft, Heinz Schlögl. "All das war nur möglich, weil wir kompromisslos eine Qualitätsstrategie verfolgt haben und damit das Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher gewonnen haben.

„Datenbank erleichtert Rückverfolgbarkeit“

Gefüttert werde mit „nachhaltigem, regionalem“ Soja von Donau Soja, so Schlögl. So erfüllten die österreichischen Legehennenhalter nicht nur die Anforderungen der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten. Die Tierhalter sparten der Umwelt auch jährlich 100.000 Tonnen CO2 und fütterten 100-prozentig gentechnikfrei.

Die Rückverfolgbarkeit der Eier wird in der Österreichischen Eierdatenbank dokumentiert. Ebenso fänden sich alle gesundheitsrelevanten Daten jeder Herde in der Poultry Health Datenbank des österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes QGV. Die Lebensmittelsicherheit von heimischen Eiern sei über die Jahre deutlich gesteigert worden. Das würden sinkende Vorkommen von Salmonellen in heimischen Herden erkennbar machen.

Produzenten fordern Herkunfts- und Haltungskennzeichnung

Eier seien kleine Powerpakete mit großer und vielseitiger Nährstoffdichte, schreiben die Hersteller in ihrer Aussendung. Das Eiweiß im Ei habe eine biologische Wertigkeit von fast 100. Das heißt, dass fast das gesamte Eiweiß in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden kann. Sie eigenen sich deshalb besonders als Nahrungsbestandteil für Sportlerinnen und Sportler. Seien Eier Bestandteil einer Diät, dann helfen sie auch beim Abnehmen, weil sie im Körper ein hohes Sättigungsgefühl auslösten. „Werden die Rahmenbedingungen wie Herkunft, Haltungsform der Hühner und maßvoller Umgang im Rahmen einer gesunden Ernährung bewusst berücksichtigt, erlangt das Ei einen unverzichtbaren Status in der Küche“, sind sich die Erzeuger – und auch viele Köchinnen und Köche – sicher.