Kinderwagen mit Kindern
Getty Images/Andrew Bret Wallis
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VKI kritisiert Schadstoffe in Kinderbuggys

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat zwölf Kinderbuggys getestet. Nur drei Modelle konnten die Bewertung „Gut“ erreichen. Fünf Produkte fielen durch, es wurde eine teils bedenklich hohe Schadstoffbelastung festgestellt, darunter verbotene Fluorverbindungen und überhöhte Naphtalinwerte. Viele Modelle seien außerdem nicht kindgerecht entworfen, kritisiert der VKI.

Sobald der Nachwuchs sechs bis neun Monate alt ist, ersetzen viele Eltern den klassischen Kinderwagen durch einen leichteren, platzsparenden Buggy. Der VKI hat zwölf Modelle verschiedener Marken getestet. Das Augenmerk lag auf kindgerechter Gestaltung, Sicherheit und Schadstoffgehalt.

„Fünf Modelle hoch belastet“

Als „gut“ wurden nur drei Buggys bewertet, für vier ab es ein „durchschnittlich“, fünf seien wegen hoher Schadstoffbelastung „nicht zufriedenstellend“.

Getestet wurden Modelle um 150 bis 460 Euro, aber keines der preiswerten konnte punkten. Bei mehreren Modellen wurden in den Sitzbezügen Fluorverbindungen gefunden. „Diese Substanzen sind seit 2020 verboten“, sagte VKI-Projektleiter Christian Undeutsch. „Sie sind schädlich für die Umwelt und können auf Umwegen auch in den menschlichen Organismus gelangen.“

Die Besten im Test: Drei „gute“ Modelle für Kinder bis 22 kg

Bei zwei Buggys wurde außerdem Naphthalin nachgewiesen, und zwar mehr als das Zeichen „Geprüfte Sicherheit“ erlaubt. „Naphthalin steht im Verdacht, Krebs zu erregen“, so der Konsumentenschützer. Und das in einem Sitzbezug festgestellte Flammschutzmittel TCPP sei aus dem gleichen Grund „zumindest in Kinderspielzeug bereits verboten“.

Nur drei der zwölf Buggys erhielten bei der kindgerechten Gestaltung eine gute Bewertung: der Buggy „Joolz Aer+“ um 450 Euro und 6,7 kg Eigengewicht, der „Bugaboo Butterfly“ um 460 Euro und 7,4 kg Eigengewicht und der „Maxi-Cosi Soho“ um 330 Euro mit einem Eigengewicht von 8,2 kg. Alle drei guten Modelle sind für Kinder mit einem Gewicht von bis zu 22 Kilogramm geeignet.

Die fünf durchgefallenen Modelle sind: „Hauck Travel N Care“, „ABC Design Avus“, „Baby Jogger City Tour 2“, „Easywalker Jackey“ und „Moon Zac“.

Kritik an mangelnder Ergonomie

Viele der getesteten Modelle sind laut VKI falsch bemessen. Einige weisen eine zu kurze Rückenlehne auf, weswegen für den Kopf eine Stütze fehlt. Bei einem weiteren Buggy passe der Sitz nur für Kinder bis zum Alter von eineinhalb Jahren. Bei zwei anderen Modellen seien die Sitzflächen hingegen viel zu lang gewesen: Selbst Dreijährige könnten sich in diesen Buggys nicht mit dem unteren Rücken anlehnen. Zudem verfügte kein einziger der getesteten Buggys über mitwachsende Fußstützen.