Viele Naturkosmetikprodukte nebeneinander
Greenpeace / Mitja Kobal
Greenpeace / Mitja Kobal

Greenpeace fordert Qualitätsstandards für Naturkosmetik

In den Regalen der Drogerieketten finden sich inzwischen viele als „bio“, „grün“ und „natürlich“ beworbene Seifen und Shampoos. Was wirklich drin ist, ist bisher nicht geregelt. Greenpeace fordert nun verbindliche Standards für Bio- und Naturkosmetik in der EU.

Der Greenpeace-Marktcheck hat das Angebot an umweltfreundlichen Seifen, Duschgels und Shampoos in den Regalen der heimischen Drogerien und Supermärkte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Insgesamt schonen nur acht Prozent der Produkte in den untersuchten Märkten die Umwelt und Gesundheit wirklich.

Bisher keine vertrauenswürdigen Gütezeichen

Ganze 400 Shampoos fanden sich laut Marktcheck im Regal eines Drogeriemarktes, teilweise wurden sie mit „bio“, „naturnah“ oder „mit pflanzlichen Wirkstoffen“ angepriesen, was jedoch in der Welt der Körperpflegeartikel nur selten eine verlässliche Einordnung sei – trotz Vielfalt mangelte es laut der NGO an vertrauenswürdigen Gütezeichen.

Im Vergleich belegt bei den Drogerien dm den ersten Platz, bei den Supermärkten MPreis aus Tirol.

„Wo ‚Natur‘ und ‚Bio‘ drauf steht, muss es auch drin sein“

Die Begriffe Naturkosmetik und Bio-Kosmetik sind im Gegensatz zu Lebensmitteln in der EU-Gesetzgebung nicht geregelt.

In diesem Bereich sollten laut der NGO jedoch Standards definiert werden. „Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich beim Einkauf darauf verlassen können, dass ‚grün‘ gekennzeichnete Kosmetik tatsächlich einen Mehrwert für die Umwelt bietet. Wo ‚Natur‘ und ‚Bio‘ drauf steht, muss es auch drin sein“, forderte Lisa Panhuber, Sprecherin von Greenpeace.

Zertifizierte Naturkosmetik sollte demnach einerseits aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und frei von gentechnisch veränderten oder erdölbasierten Inhaltsstoffen sein.

Im Gegensatz dazu finden sich laut Greenpeace in herkömmlichen Kosmetikprodukten vielfach hormonell wirksame Parabene als Konservierungsmittel und potentiell krebserregende künstliche Moschus-Duftstoffe.

Plastikfreie Verpackungen

Greenpeace empfiehlt Naturkosmetik in fester Form, die mit weniger und meist plastikfreier Verpackung auskommt. Da die Produkte kaum Wasser enthalten, werde beim Transport Gewicht und so auch CO2 gespart. Am besten stuft Greenpeace derzeit geprüfte Biokosmetik ein, da hier mindestens 90 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus biologischer Landwirtschaft stammten.