Asia-Kokosmilch von Hofer
Hofer KG
Hofer KG

Schadstoffe trüben Genuss von Kokosmilch im VKI-Test

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Kokosmilch unter die Lupe genommen. Getestet wurden 13 Produkte, nur für ein Erzeugnis ging sich eine „gute“ Bewertung aus. Vor allem Schadstoffe und Mineralölrückstände trübten den Genuss. Acht Produkte erhielten ein „Durchschnittlich“, drei ein „Weniger zufriedenstellend“. Eine Kokosmilch von Hofer wurde als „nicht zufriedenstellend“ eingestuft.

In zehn von 13 Produkten sei im Labor der Schadstoff Bisphenol A (BPA) nachgewiesen worden, berichtete der VKI. Bei der am schlechtesten bewerteten Kokosnussmilch, der Marke Asia von Hofer, habe die gemessene Menge den geltenden Grenzwert überschritten. Hofer hat die betroffene Charge bereits zurückgerufen und vom Verzehr abgeraten.

BPA: Im Tierversuch gesundheitsschädlich

BPA kann über die Beschichtung von Konservendosen in Lebensmittel gelangen. „Alle getesteten Produkte, die in Konservendosen erhältlich sind, wiesen demnach auch Bisphenol A auf“, so die Fachleute. In drei Erzeugnissen aus Verbundkartons war der Stoff nicht enthalten.

Bisphenol A berge bei langfristiger Aufnahme Gesundheitsgefahren, meint VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer. Tierversuchen zufolge störe es unter anderem die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung des ungeborenen Organismus. Es habe hormonähnliche Wirkung und werde beispielsweise auch mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, Übergewicht und neurologischen Schäden in Zusammenhang gebracht, so Bauer.

Aroy-D Coconut Milk Original ist Testsieger

Bei den Produkten Freshona, S-Budget und Shan’shi, fanden sich im Vergleich höhere Gehalte an Mineralölrückständen (MOSH, MOAH) sodass sie nur ein „Weniger zufriedenstellend“ erhielten. „Während einige MOSH dafür bekannt sind, dass sie sich in der Leber und im lymphatischen System anreichern, können zur Gruppe der MOAH auch krebserregende Verbindungen gehören“, sagte Bauer. „Mineralölbestandteile können während der gesamten Produktionskette – von der Ernte bis hin zur Verpackung – in Lebensmittel gelangen.“

Der Test zeige aber auch, dass Kokosmilch ohne Mineralölrückstände produziert werden kann. Fünf Produkte waren frei davon. Testsieger ist das Produkt Aroy-D Coconut Milk Original. Als einzige Kokosmilch im Test haben die VKI-Fachleute hier die Note „Gut“ vergeben.

Expertin: Grundsätzlich selten konsumieren"

Der Kokosgehalt schwankte stark zwischen 42 und 94 Prozent. Nur vier Bio-Angebote bestanden rein aus Kokosnussfleisch und Wasser, alle anderen müssen als hoch verarbeitet gelten, da sie Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel oder Emulgatoren enthalten. Kokosmilch enthalte viele gesättigte Fettsäuren, die sich negativ auf die Blutfette auswirken können, so Bauer. Deshalb und auch aufgrund der aufgezeigten Schadstoffproblematik sollte sie nur selten konsumiert werden", rät die VKI-Expertin.