„Rund die Hälfte aller im Zeitraum von 1. Juli bis 15. August bei der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch eingebrachten Beschwerden entfallen auf die Kategorie ‚Missbrauch der eigenen Telefonnummer‘“, so Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post.
Technisch leicht möglich
Eine Telefonnummer zu manipulieren, sodass bei Anrufen eine falsche Nummer oder bei SMS eine falsche Absenderkennung („Call-ID-Spoofing“) angezeigt wird, ist technisch relativ leicht möglich. Daher können Betrüger mit den Telefonnummern von unbeteiligten und ahnungslosen österreichischen Telefonkunden andere belästigen.
Massenhafte Anrufe
„Aus zumeist im Ausland befindlichen Callcentern werden tausende Anrufe mit dem Ziel getätigt, dass überhaupt abgehoben wird. Mit der Verwendung von üblichen, vertrauenswürdigen Mobil- oder Festnetznummern verbessern die Täter ihre Chancen. In Folge kann dann das ganze Betrugsspektrum – vom Herauslocken persönlicher Daten bis hin zu finanziellem Betrug – zur Anwendung kommen“, so Steinmaurer.
Bisher keinerlei Handhabe dagegen
Leider kann man persönlich weder im Vorfeld noch im Betrugsfall Schutzvorkehrungen treffen. Vom Missbrauch der eigenen Rufnummer erfährt man zumeist erst dann, wenn man selbst von den Belästigten aufgefordert wird, die Anrufe abzustellen. "Höchst ärgerlich ist, wenn die eigene Rufnummer beispielsweise auf Warnlisten von Spamdetektoren auf Smartphones landet“, so Steinmaurer.
Meldestelle für Rufnummernmissbrauch
Wer von dem Rufnummernmissbrauch betroffen ist, kann dies unter Rufnummernmissbrauch.at melden. Damit kann die RTR betrügerische Aktivitäten, die gehäuft auftreten, rasch erkennen und die Bevölkerung informieren.
Unangenehme Situation für Betroffene
Welche Telefonnummern im Betrugsfall verwendet werden, unterliegt dem Zufall, da die am Display aufscheinenden Rufnummern automatisch generiert und verfälscht werden.
Finanzieller Schaden entsteht bei Call-ID-Spoofing für diejenigen, deren Telefonnummer verwendet worden ist, nicht unmittelbar. Die Verwendung der eigenen Telefonnummer für Betrug kann aber persönlich unangenehm werden, beispielsweise dann, wenn man sich – völlig schuldlos – für nicht getätigte Anruf bei Dritten rechtfertigen muss.
Maßnahmen werden überlegt
Werden Telefonnummern von Unternehmen missbraucht, kann das negative Reputationsfolgen und somit nachteilige Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb nach sich ziehen.
Steinmaurer von der RTR rät dazu, bei zweifelhaften Anrufen skeptisch zu bleiben und gegebenenfalls Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die RTR überlege aktuell, wie ergänzend Regelungen getroffen werden könnten, um Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich zu schützen.