Ein im Wasser gefangenes Auto.
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU

Vorsicht bei Hochwasserschäden am Fahrzeug

Der Mobilitätsclub ÖAMTC warnt davor, Autos, die unter Wasser gestanden sind, selbst zu starten. Bei Wasser im Zylinder kann bei einem Startversuch der sogenannte Wasserschlag auftreten: Wasser lässt sich nicht komprimieren, der Druck im Motor kann zu irreparablen Schäden führen.

Sollte der Motorraum mit Wasser in Kontakt gekommen sein, müsse das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen abgeschleppt werden. Nicht nur Wasser, auch Sand im Inneren können Schäden an Fahrwerk und Bremsen auslösen, die sich eventuell erst Monate nach dem Unglück zeigen. Eine Überprüfung durch Fachleute sei daher dringend zu empfehlen, so der Club.

Wasser, Sand und Schlamm im Fahrwerk

Als Faustregel gilt: Liegt die Wasserlinie unterhalb der Felgenmitte, seien in der Regel keine Funktionsprobleme zu erwarten. Alle beweglichen Teile und auch die elektrischen Installationen liegen noch darüber. Nur die Trag- und die Spur-Stangengelenke sollten überprüft und gegebenenfalls getauscht werden.

Stand das Fahrzeug dagegen bis über die Radmitte im Wasser, sind bereits Radlager und Antriebswellen betroffen. Ist das Fahrzeug diesen Bedingungen über mehrere Stunden oder sogar Tage ausgesetzt, dringt Wasser in die Lager und Gelenke ein und bleibt dort auch. Ebenfalls betroffen ist der Auspuff, der durch das Wasser korrodieren kann. Im Falle eines Schadens müssten Radlager, Antriebswellen und Auspuff getauscht werden. Steigt der Wasserspiegel über die Türunterkante, dringt Wasser in den Innenraum und die Hohlräume der Karosserie ein. So können tiefer liegende Teile der Elektrik Schaden nehmen, ein Werkstattaufenthalt sei dann unausweichlich.

Wasserschlag: Startversuche unbedingt unterlassen

Steht das Wasser bis über die Motorhaube, dringt es auch in den Ansaugtrakt des Motors und über den Auspuff bis zu den Auslassventilen. Ein Starten – falls der Starter überhaupt noch funktioniert – müsse auch nach Sinken des Wasserniveaus unterlassen werden, bei Wasser im Brennraum drohten Motorschäden. Fahrzeuge, die mehrere Stunden derart tief im Wasser waren, müssen anschließend gründlich in einer Fachwerkstatt trockengelegt werden. Bei Fahrzeugen älteren Datums kommen die Reparaturkosten zudem einem Totalschaden gleich.