Ein kleiner Haufen Salz auf einem Holzlöffel
Getty Images/iStockphoto/Detry26
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Mikroplastik in Salz: Sieben von zehn Proben belastet

Foodwatch Österreich hat Speisesalz bekannter Marken auf Verunreinigungen durch Mikroplastik untersuchen lassen. Getestet wurden Steinsalz und Meersalz. Das Ergebnis: Sieben von zehn Proben enthalten Mikroplastik, teils sind sie deutlich belastet.

Die NGO Foodwatch ließ Salzproben von zehn handelsüblichen Speisesalzprodukten beim Umweltbundesamt testen.

Salz aus Einwegmühlen besonders stark belastet

Besonders stark verunreinigt ist das Meersalz von Kotanyi aus der Einwegmühle: Gemahlen bringt es das Salz auf 66.000 Mikroplastikpartikel pro Kilogramm, ungemahlen waren es 240 Partikel pro Kilogramm. Da das Mikroplastik großteils aus demselben Plastik wie das Mahlwerk war, sei davon auszugehen, dass das Mikroplastik während des Mahlvorgangs in das Salz kam, so Foodwatch.

Bei sieben Proben variierte der Anteil an Mikroplastik pro Kilogramm Salz stark.

Drei von fünf Steinsalzproben frei von Mikroplastik

In drei von fünf Steinsalzproben aus den Bergen (Bad Ischler Tafel Salz fein & jodiert, Le Gusto Salinen Gold und Pink Yeti Himalaya-Salz fein) wurden keine Mikroplastikteilchen nachgewiesen. Überraschend: Das Bad Ischler Kristallsalz im Streuer war im Gegensatz zum Bad Ischler Tafelsalz aus der Papierpackung mit Mikroplastik verunreinigt. Und das, obwohl beide Produkte mit „frei von Mikroplastik“ beworben werden.

In allen fünf getesteten Meersalzen konnte Mikroplastik nachgewiesen werden, die Konzentrationen waren aber sehr unterschiedlich. Die Belastung sei wahrscheinlich auf die Mikroplastikverunreinigung von Meerwasser zurückzuführen. Der Anteil an Mikroplastikpartikeln im Fleur de Sel Ibiza war mit 5.400 Partikeln/kg hoch.

Mikroplastik kann sowohl durch eine Verunreinigung der Salzquellen als auch während der Verarbeitung ins Salz gelangen. Grenzwerte für Mikroplastik im Salz gibt es derzeit nicht.

Foodwatch fordert mehr Transparenz

Bereits 2021 ließ das Umweltbundesamt im Auftrag von Klimaschutzministerium, Gesundheitsministerium und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Salz auf Mikroplastik anonymisiert untersuchen. Für Konsumentinnen und Konsumenten war nicht ersichtlich, um welche Produkte es sich handelt.

„Testergebnisse, die Produkte nicht beim Namen nennen, sind für Konsumentinnen und Konsumenten nicht hilfreich. Hier braucht es Transparenz“, so Lisa Kernegger von Foodwatch Österreich.