Beim „Spoofing“ verschleiern Kriminelle die tatsächliche Nummer, von der ein Anruf ausgeht. Stattdessen können sie eine x-beliebige Nummernkombination oder Buchstabenkombination am Bildschirm des Empfangsgeräts anzeigen lassen. So wollen sie erreichen, dass möglichst viele potenzielle Opfer abheben und ihre eigenen Nummern geschützt und unerkannt bleiben.
Eigene Telefonnummer missbraucht
Frau Moser aus Oberösterreich – den Name haben wir geändert – wandte sich an help.ORF.at, weil sie Opfer eines Betrugs mit manipulierten Telefonnummern geworden war. Seit geraumer Weile erhielt sie Anrufe von Personen aus Österreich, die „zurückriefen“, weil sie sie angerufen habe. Doch solche Anrufe hatte sie nie durchgeführt. Weder kannte sie die Personen, noch waren deren Telefonnummern in ihren Kontakten gespeichert.
Bei dieser Betrugsmasche, dem „Call-ID-Spoofing“, wird die eigene Telefonnummer missbraucht. Üblicherweise führt ein Rückruf beim Spoofing lediglich zur Information, dass „unter der gewählten Nummer kein Teilnehmer bekannt“ sei. In manchen Fällen kommt es aber dazu, dass beim Spoofing zufällig eine existierende Nummer vorgegaukelt wird. Die Konsequenz: Die echte Inhaberin oder der echte Inhaber der Nummer erhält zahlreiche Anrufe verärgerter Personen, die behaupten, von eben dieser Nummer angerufen worden zu sein.
Rufnummer wechseln
Die Handlungsmöglichkeiten bei dieser Betrugsmasche sind relativ begrenzt. Die Watchlist Internet rät, das eigene Mobilfunkunternehmen zu kontaktieren und die Rufnummer zu wechseln. In den meisten Fällen löse sich das Problem durch Geduld aber von selbst, da die Kriminellen meist nicht lange Zeit dieselbe Nummer simulieren, sondern schon bald neue Nummern vorgaukeln, so die Watchlist Internet.
Behörden haben keine Handhabe
Die Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR verzeichnete 530 ähnliche Beschwerden innerhalb eines einzigen Monats. Behörden und Mobilfunkanbieter hätten keinerlei Handhabe gegen diese Betrügereien und könnten diesen Missbrauch nicht abstellen, so die RTR. Im schlechtesten Fall landet die eigene Rufnummer auf Warnlisten von Spamdetektoren auf Smartphones und man kann folglich nur mehr eingeschränkt telefonieren.
„Wenn die eigene Nummer auf einer solchen Warnliste landet, muss man sich an die Endgerätehersteller wenden, an Google, Apple oder die jeweiligen App-Anbieter“, so die RTR. Davor müsse man allerdings herausfinden, auf welchen Smartphones der Spamverdacht angezeigt wird, damit man sich an den richtigen Anbieter wenden kann. „Alles also sehr kompliziert, zeitaufwendig und letztlich unbefriedigend.“ Die österreichischen Mobilfunkanbieter haben keinen Einfluss auf Spamdetektoren auf mobilen Endgeräten.
Rufnummern und Absenderkennungen von SMS, die missbräuchlich verwendet werden, können unter rufnummernmissbrauch.at bekannt gegeben werden.