Drei Eisstanitzel mit je drei Eiskugeln
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER

Kritik: Viel Luft, wenig Inhalt in „Cremissimo“-Eisboxen

Durch das Aufschlagen mit Luft bekommt Eis üblicherweise seine Cremigkeit. Manche Hersteller übertreiben es aber und füllen besonders viel Luft in die Packung. So sind Eskimos „Cremissimo Vanille“-Eisboxen nur etwa zur Hälfte mit Eis gefüllt, der Rest ist Luft, kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch und erklärt, wie Konsumentinnen und Konsumenten erkennen, wie viel Eis wirklich drin ist.

Zwar scheint auf den ersten Blick jede Packung voll gefüllt mit Eis zu sein, das Volumen einer Packung „Cremissimo Vanille“ liegt bei 1.000 Milliliter. Doch stellt man die Packung auf die Waage, erkennt man schnell, dass das Gewicht weit darunter liegt. Die eingeschlagene Luft macht mit 490 ml fast die Hälfte des Volumens aus. Der Eisanteil beträgt gerade einmal 510 Milliliter.

Die meisten Hersteller nutzen den Volumen-Trick

Für Foodwatch ist das Eskimo-Cremissimo-Eis damit der Werbeschmäh des Monats Juli. Doch der foodwatch-Check zeigt: Die meisten konventionellen Eishersteller blasen die Eismasse fast um das Doppelte auf. Egal ob bei Markenprodukten oder bei den Eigenmarken der Supermärkte und Diskonter.

Tabelle mit Testergebnissen
Foodwatch

Beim „S-Budget Vanilleeis“ (2,29 Euro) entfallen von 1.000 ml gar nur 470 ml auf die Eismasse. Eskimo Cremissimo rangiere aber mit 4,99 Euro pro Packung preislich deutlich im oberen Segment, vor allem, wenn man den Preis auf das tatsächliche Eisgewicht rechne.

Grundpreis-Vergleich derzeit kaum möglich

Konsumentinnen und Konsumenten werde der Preisvergleich außerdem besonders schwer gemacht, da auf dem Preisschild im Supermarkt der Grundpreis in Bezug auf das Volumen der Box und nicht auf das tatsächliche Gewicht der enthaltenen Eismasse angegeben wird.

„Hersteller und Handel müssen dazu verpflichtet werden, die Preise für Speiseeis immer auf Gramm anzugeben. Mit den Preisangaben auf das Volumen gerechnet werden die Kosten für die Luft verschleiert, die man an der Supermarktkassa mitbezahlt,“ so Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich.

Die Verbraucherorganisation empfiehlt, die Volumen- und Gewichtsangaben, die auf jeder Packung abgedruckt sind, miteinander zu vergleichen: Je höher die Abweichung, desto mehr Luft ist im Eis.