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APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth

Die Post erhöht Briefporto

Die Österreichische Post erhöht das Briefporto. Der Eco-Brief S kostet ab 1. September 95 Cent statt bisher 81 Cent. Für den Prio-Brief S fallen dann 1,20 statt 1,00 Euro an. Der Eco-Business-Brief schlägt dann mit 92 statt 78 Cent zu Buche.

Die Österreichische Post verteuert das Briefporto, der neue Standard ist der Eco-Brief S, der ab 1. September um 95 Cent je Marke angeboten wird. Damit ist er zwar um 5 Cent günstiger als der jetzige Prio-Brief S, aber auch um ein bis zwei Tage länger unterwegs als die Prio-Zustellung, die am nächsten Tag erfolgt. Den Prio Brief S gibt es weiterhin, er kostet aber ab Herbst 1,20 Euro statt 1 Euro. Dafür kann der Eco-Brief nun frankiert und in einen Postkasten geworfen werden.

Pölzl: Tarifreform auf Kundenwunsch

Für den Prio-Brief muss der Post-Kunde aufs Postamt bzw. zum Postpartner, oder er hat als Stammkunde zuhause die passenden Etiketten lagernd – oder er bedient sich einer sogenannten „Ganzsache“, sprich eines bereits etikettierten Kuverts. Für Post-Chef Georg Pölzl entspricht die Tarifreform den Kundenwünschen, denn den Verbrauchern sei eine Zustellung am nächsten Tag ohnehin nicht so wichtig wie ein günstigerer Preis. Wobei der Eco Brief S derzeit 0,81 Cent kostet, ab September dann 0,95 Cent.

Gänzlich anders sei das beim Paketversand, wo der Standard die Lieferung am nächsten Tag sei. Das habe er vor zehn Jahren noch anders eingeschätzt, so der Langzeitchef der teilstaatlichen, börsennotierten Post AG. Hier setze der Onlineriese Amazon den Standard, so manche österreichische Versender müssten das noch lernen.

Post: Höhere Energie- und Transportkosten

Dass die Briefzustellung nun schlechter werde, brauche niemand zu fürchten, die Post werde auch weiterhin zu den qualitativ besten Anbietern weltweit zählen, versicherte Pölzl. Alle Briefkästen würden weiterhin von Montag bis Freitag mindestens einmal täglich entleert. Die Kosten für Zusatzleistungen der Briefzustellung würden unverändert bleiben. Aktuelle Briefmarken würden weiter ihre Gültigkeit behalten.

„Schon heute ist der Eco-Brief die mit Abstand beliebteste Versandart, fast zwei Drittel aller Briefe in Österreich werden damit verschickt“, betonte Pölzl vor Journalisten. Er verhehlte aber auch nicht, dass die neuen Tarife den höheren Energie- und Transportkosten der Post Rechnung tragen.

Post-Chef gegen Arbeitszeitverkürzung

Auf den Mitarbeiterstand habe die Umstellung keinen Einfluss, da ohnehin seit Jahren eine Transformation vom Brief hin zum Paket stattfinde. Die Post suche weiterhin Mitarbeiter, gezielt würden auch die Beschäftigten von Kika/Leiner angesprochen, wo derzeit knapp 2.000 Beschäftigte abgebaut werden. Alterslimit gebe es bei der Post keines, versicherte Pölzl.

Politischen Überlegungen einer generellen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich erteilte Pölzl heute am Rande eines Pressegesprächs eine klare Absage, dies sei völlig weltfremd. Dass Menschen vermehrt kürzer arbeiten wollen verstehe er, es sei aber unehrlich zu sagen, dass eine Verkäuferin oder ein Verkäufer durch Produktivitätssteigerung in 32 Stunden das gleich arbeiten könne wie in einem 38-Stunden-Job.

Und das sind die heute präsentierten Tarife: Der Eco-Brief S kostet ab 1. September 95 Cent statt bisher 81 Cent. Für den Prio-Brief S fallen dann 1,20 statt 1,00 Euro an. Der Eco Business-Brief schlägt dann mit 92 statt 78 Cent zu Buche. Und auch der internationale Briefversand verteuert sich. Der Eco-Brief kann künftig in die Postkästen eingeworfen werden. „Briefmarken werden ab 1. September nur noch für den Eco-Brief verwendet“, so Pölzl.