Die Flamme eines Gasherdes brennt in einer Küche.
APA/Frank Rumpenhorst
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Vergleichsplattform empfiehlt: Jetzt Gasanbieter wechseln

Viele Konsumentinnen und Konsumenten warten darauf, dass sich die Entspannung am Gasmarkt auch auf ihren Rechnungen bemerkbar macht. Bei bestehenden Verträgen lässt das allerdings auf sich warten. Die Vergleichsplattform durchblicker.at rät zum Anbieterwechsel, neue Verträge seien deutlich günstiger geworden.

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Energielieferanten können Gas deutlich günstiger erwerben als noch im Vorjahr: Der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) liegt derzeit beispielsweise um 63 Prozent unter dem Wert vom Juni 2022. Einige Anbieter reduzierten zunehmend auch die Preise für Bestandskundinnen und -kunden, sagt Stefan Spiegelhofer, zuständig für den Bereich Energie bei der Vergleichsplattform durchblicker.at, gegenüber help.ORF.at. Neuen Kundinnen und Kunden böten die Energieversorger aber deutlich attraktivere Tarife.

Gesunkene Arbeitspreise machen Wechsel attraktiv

Vor allem jene, die denselben Vertrag seit einem Jahr oder länger haben, könnten bei einem Wechsel ihres Anbieters besonders viel sparen. Aber auch wenn erst vor wenigen Monaten ein Vertrag ohne Bindung abgeschlossen wurde, rät Spiegelhofer, Tarifkonditionen zu studieren und mit aktuellen Angeboten zu vergleichen: „Ein guter Tarif hat aktuell einen Arbeitspreis von unter zehn Cent pro Kilowattstunde“. Der Arbeitspreis hängt vom tatsächlichen Gasverbrauch ab und ist im Vertrag und in der Jahresabrechnung ausgewiesen.

Neben dem Arbeitspreis müssen Konsumentinnen und Konsumenten einen fixen Grundpreis zahlen. Drei Euro pro Monat hält Spiegelhofer derzeit für ein attraktives Angebot. Da diese Pauschale bei der Gasrechnung verglichen mit dem Arbeitspreis aber kaum ins Gewicht falle, empfiehlt er, beim Anbieterwechsel vor allem auf den Arbeitspreis pro Kilowattstunde zu achten.

Mindestvertragsdauer und Wechselbonus beachten

Die meisten Verträge sehen eine einjährige Bindungsfrist vor. Danach läuft der Vertrag unbefristet weiter und kann unter Berücksichtigung von zwei Wochen Kündigungsfrist gewechselt werden. Gasanbieter locken mit Wechselboni im ersten Jahr. Der Wechsel- oder Willkommensbonus – manche Anbieter bezeichnen ihn auch als „gratis Energietage“ oder Neukundenrabatt – werde in der Regel bei der Jahresabrechnung abgezogen, so Spiegelhofer.

Durch den Wegfall des Bonus im zweiten Jahr seien viele Verträge jedoch nicht mehr attraktiv und ein Wechsel in einen billigeren Tarif mit neuem Wechselbonus sinnvoll. Kundinnen und Kunden sollten zuerst kontrollieren, ob die Mindestvertragsdauer bereits erreicht wurde und sie den vollen Wechselbonus bei ihrem bestehenden Anbieter beanspruchen konnten. Falls ja, sollten sie sich danach über alternative Angebote informieren, empfiehlt Spiegelhofer von durchblicker.at.

Die Vergleichsplattform finanziert sich über Provisionen der Energielieferanten. Einfluss auf die Reihung der Angebote hätten die Provisionen aber nicht, wird betont. Außerdem würden nur Tarife verglichen, die auch direkt auf der Website des Energielieferanten ausgewiesen werden. Daneben bietet etwa auch die Strom- und Gas-Regulierungsbehörde E-Control einen Tarifrechner an.

Entscheidung zwischen Preisgarantie und „Floater“

Neue Kundinnen und Kunden haben die Wahl: Sie können sich einerseits für Tarife mit Preisgarantie entscheiden: Die Anbieter erhöhen oder reduzieren den Gaspreis je nach Marktlage erst nach einem vertraglich festgelegten Zeitraum. Float-Tarife geben die schwankenden Großhandelspreise für Gas dagegen unmittelbar weiter, was zu unterschiedlich hohen Rechnungen pro Monat führt und entsprechende Aufmerksamkeit verlangt.

„Mehr Sicherheit hab‘ ich natürlich bei einem Tarif mit Preisgarantie“, sagt Spiegelhofer. „Ich muss mich ein Jahr lang nicht mehr darum kümmern.“ Für Float-Tarife spreche dagegen, dass man direkt von sinkenden Großhandelspreisen profitieren könne.