eine ältere Frau mit einer Smartwatch
Getty Images/Digital Vision7Oliver Rossi
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Die besten Senioren-Smartwatches mit Notruffunktion

Statt Geräte mit Funktionen zu überladen, setzen Hersteller von Senioren-Smartwatches auf bewusste Reduktion. Es gibt Uhren mit Fitnessfunktionen für aktive Menschen, sowie Modelle nur für den Notfall. Wichtig ist eine Sturz- und Standorterkennung sowie ein rascher automatischer Notruf, daneben wird auf eine übersichtliche und einfache Bedienung Wert gelegt. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat verschiedene Smartwatches getestet.

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„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

„Ausgangspunkt für den Test war die Anfrage einer Konsumentin, einer sehr sportlich aktiven Seniorin, die sich erkundigen wollte, welche Senioren-Smartwatch wir empfehlen würden,“ so Gernot Schönfeldinger vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Die herkömmlichen Smartwatches waren ihr zu kompliziert. Daraufhin haben wir uns das Angebot in Österreich angeschaut.“

Sieben Smartwatches, die speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen entwickelt wurden, wurden im Labor geprüft und in der Praxis von Versuchspersonen getestet. Die Preise lagen zwischen 120 und 420 Euro.

Sicherheitsfunktionen wesentlich

Doch was macht eine Senioren-Smartwatch aus? Im Zentrum stehen Sicherheitsfunktionen wie die automatische Sturzerkennung und eine Notrufkette.

Eingebaute Sensoren registrieren jede Bewegung und berechnen, ob ein Sturz passiert sein könnte. Wird ein Sturz erkannt, wird die vorher festgelegte Notrufkette durchgerufen, bis jemand abhebt. Dabei wird immer auch der Standort übermittelt.

Sturzalarm auf einer Smartwatch
Deutsche Telekom/TCL

Familie, Euro-Notruf oder kostenpflichtige Rettungsdienste

Wer im Notfall in welcher Reihenfolge angerufen wird, muss vorher festgelegt werden. Hier kann man entweder Telefonnummern von Angehörigen, die europäische Notrufnummer 112 oder auch eine kostenpflichtige 24-Stunden-Notrufzentrale eingeben, die dann über die Patientendaten des Trägers verfügt.

Alternativ zum automatischen Notruf gibt es auf den Uhren eine haptische SOS-Taste, mit der man selbst einen Notruf absetzen kann.

Und auch ohne Notfall kann man über die Uhren mit Freunden und Familie telefonieren. Ein Mobiltelefon braucht man dafür nicht. Sechs von 7 getesteten Smartwatches hatten eine eigene Sim-Karte.

Testsieger von TCL

Den Testsieger errang ein Gerät der Marke TCL, einer chinesischen Firma, die auch Fernseher und Kühlschänke herstellt. Die TCL Safety Watch MT43AX hat eine Sturzerkennung und eine automatische Notruffunktion, darüber hinaus ist sie dank vieler Fitnessfunktionen auch für sportliche Nutzerinnen und Nutzer geeignet. Sie zählt Schritte, misst die Herzfrequenz und kann auch das Schlafverhalten überwachen.

App zeigt Angehörigen Status der Seniorin

Bedient wird die TCL-Smartwatch mittels Wischbewegungen auf dem Touchscreen – das kann für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik ein Problem sein.

Mit der zugehörigen App können Familienangehörige jederzeit den Status der Seniorin beziehungsweise des Seniors einsehen. Dort werden etwa der aktuelle Standort sowie zurückgelegte Wege angezeigt. Auch kann ein bestimmtes Areal zb. das Wohnhaus samt Umgebung markiert werden, verlässt der Träger der Uhr das Gebiet, erhält der Familienangehörige eine Meldung in der App.

ein älterer Mann mit einer Smartwatch
Getty Images7GoodLifeStudio

Kaufpreis plus laufende monatliche Kosten

Zu beanstanden hatten die Tester allerdings die Akkulaufzeit der erstplatzierten Uhr. Diese beträgt bei aktiver Benutzung, also wenn man auf der Uhr herumdrückt, zehn Stunden. Im Standby beim Tragen am Handgelenk soll der Akku der 250-Euro-teuren Smartwatch laut Hersteller mehrere Tage durchhalten.

„Zusätzlich zu den einmaligen Anschaffungskosten fallen dann monatliche Gebühren für den Mobilfunktarif an“, so Schönfeldinger vom VKI. In einige Geräte kann jede beliebige Mobilfunk-Wertkarte eingelegt werden (die Kosten liegen hier bei unter zehn Euro pro Monat), in andere Modelle sind werksseitig bereits SIM-Karten integriert.

Weitere gute Modelle

Fünf weitere Uhren wurden von den VKI-Testern ebenfalls mit der Note Gut beurteilt. So etwa die in Österreich entwickelte Smartwatch von Bembu um 290 Euro. Die Smartwatch hat kein Touchdisplay, sondern nur eine Digitalanzeige und auch keinerlei Fitness-Funktionen, sondern ist als reine Notrufuhr mit automatischer Sturzerkennung und GPS-Standortbestimmung konzipiert. Das funktioniert laut den VKI-Testern auch gut.

Weitere gute Modelle waren die Claptic Watch um 420 Euro, die James-Notrufuhr B7 um 180 Euro, die Anio Care+ Smartwatch um 200 Euro und die Luada 4G Pro um 280 Euro.

In Geschäften oft nicht lagernd

Möchte man sich einzelne Senioren-Smartwatches genauer anschauen und vergleichen, muss man diese meist im Internet bestellen, sagt VKI-Tester Schönfeldinger. In den Geschäften sind die Uhren selten zu finden.

Die gute Nachricht: Bei Onlinekäufen gibt es ein 14-tägiges gesetzliches Rücktrittsrecht mit Geld-Zurück-Garantie. Man kann zb seine zwei Favoriten bestellen, in Ruhe – wie im Geschäft auch – ausprobieren und binnen 14 Tagen zurücksenden. Einen Grund, warum man das Gerät zurückschickt, muss man nicht angeben.