Die getesteten Kräuter
Mitja Kobal/Greenpeace
Mitja Kobal/Greenpeace

Greenpeace: Viele Küchenkräuter mit Pestiziden belastet

Greenpeace hat Kräuter im Topf, geschnittene Kräuter aus dem Kühlregal, sowie Tiefkühlkräuter auf Pestizide untersucht. In 80 Prozent der Proben wurden Pflanzenschutzmittel festgestellt. Greenpeace rät daher, beim Kauf von Gewürzkräutern auf Bioqualität zu achten.

Unter die Lupe wurden beliebte Küchenkräuter – von Schnittlauch und Petersilie bis hin zu Minze, Basilikum sowie Thymian und/oder Rosmarin – konventioneller und biologischer Landwirtschaft genommen. Sie wurden in Baumärkten, Gartencentern und Supermärkten gekauft.

Manche Proben wiesen fünf oder mehr Pestizide auf

In den 20 Proben wurden Rückstände von 23 verschiedenen Spritzmitteln nachgewiesen. Unter den nachgewiesenen Pestiziden war auch Deltamethrin, das besonders gefährlich für Bienen ist. Zudem wurden die in der EU nicht zugelassenen Pestizide Carbendazim und Chloridazon gefunden.

Ergebnistabelle
Greenpeace

Zwar seien alle Pestizid-Konzentrationen unter den jeweiligen Grenzwerten gelegen, die hohe Mehrfachbelastung sei laut Greenpeace aber alarmierend: Auf mehr als 20 Prozent der Proben wurden Rückstände von fünf oder mehr Pestiziden gefunden.

Beim Sortimentsvergleich schnitten im Lebensmittelhandel Hofer und Interspar am besten ab. Beim Vergleich der Baumärkte lag Hornbach vorne, bei den Gartencentern schnitt Starkl am besten ab.

Kaum frische und TK-Kräuter in Bioqualität

Auffällig war, dass in den Supermärkten die Topfkräuter zu 100 Prozent biologisch produziert waren, aber die frischen, geschnittenen Kräuter im Kühlregal ausschließlich aus herkömmlicher Produktion stammen. Auch bei den tiefgekühlten Kräutern überwiegt die konventionell hergestellte Ware.

Greenpeace empfiehlt Konsumentinnen und Konsumenten, zu Biokräutern zu greifen. Nur bei diesen Produkten könne darauf vertraut werden, dass keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden. Im Handel liege das Biokräuterangebot derzeit bei rund 43 Prozent.