Eine Katze frisst Trockenfutter aus einem Napf
Getty Images/iStockphoto/Marina Demidiuk
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Mit & ohne Fleisch: Die besten Trockenfutter für Katzen

Schon um neun Cent pro Tagesration bekommt man gutes Katzenfutter. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest. Insgesamt 22 Trockenfutter wurden im Labor überprüft. Das Ergebnis: Die meisten Produkte lieferten einen ausgewogenen Nährstoff-Mix, darunter erstmals auch vegane Futter.

Trockenfutter hat den Vorteil, dass es praktisch in der Handhabung ist. Es riecht nicht allzu intensiv, Tierhalter haben weniger zu schleppen als bei Feuchtfutter, da kleinere Portionen verfüttert werden, und es ist meist deutlich günstiger. So reicht ein Zwei-Kilo-Sack für eine Durchschnittskatze etwa einen Monat. Dieselbe Menge Feuchtfutter ist schon nach einer Woche verbraucht.

Alleinfuttermittel muss Katze optimal versorgen

Die Stiftung Warentest untersuchte nun 22 Trockenfutter, die als Alleinfuttermittel verkauft werden, im Labor. Bewertet wurde unter anderem, ob die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung den Energiebedarf optimal deckt und die Nährstoffmischung im Futter passt.

"Ein besonders wichtiger Nährstoff ist etwa Taurin. Eine Aminosäure, die für die Herzgesundheit der Katzen essenziell ist, so Nicole Merbach von der Stiftung Warentest.

Due gute Nachricht: Zwei Drittel der Futter im Test versorgten die Tiere demnach mit allen notwendigen Nährstoffen. Sie wurden mit „Gut“ und „Sehr gut“ bewertet.

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Die Besten im Test

Einen der Spitzenplätze belegte die Fressnapf-Marke „Real Nature Wilderness Ranger’s Forest Adult“ (2,5 kg um 27 Euro). Damit der Nährstoffbedarf optimal gedeckt ist, empfehlen die Tester für eine Vier-Kilo-Durchschnittskatze eine Portionsgröße von 55 Gramm, Kostenpunkt 0,59 Euro.

Ebenfalls „sehr gut“ war das Produkt „Adult mit Strauß“ von Sanabelle (2 kg um 15 Euro). Die ideale tägliche Portionsgröße liegt bei 59 Gramm und kommt auf 0,44 Euro.

Viele weitere gute Futter

Viele weitere Trockenfutter wurden mit einem „Gut“ bewertet, darunter bekannte Marken wie Josera „JosiCat Tasty Beef“ (650 Gramm um 3 Euro, pro Portion 63 Gramm um 0,29 Euro), Crave „Katzenfutter mit Truthahn und Huhn“ (750 Gramm um 5 Euro, pro Portion 57 Gramm um 0,38 Euro) und Whiskas „1+ Adult Huhn“ (1,9 kg um 8 Euro, pro Portion 62 Gramm um 0,26 Euro).

Preis-Leistungssieger nicht (mehr) erhältlich

Preis-Leistungssieger waren zum einen das mit der Note „Gut“ ausgezeichnete „Dein Bestes Knuspermix mit Frischgeflügel, Ente & Huhn“ von DM – das Futter wurde laut DM aber inzwischen ausgelistet und durch „Dein Bestes Knuspermix reich an Geflügel“ (1 kg um 1,50 Euro, pro Portion 61 Gramm um 0,9 Euro) ersetzt. Dabei handle es sich um ein anderes Produkt, sowohl die Inhaltsstoffe als auch die Verpackung betreffend.

Ebenfalls mit einem „Gut“ bewertet und besonders günstig war das Futter „Coshida Knabberschmaus mit Rind, Huhn und Gemüse“ von Lidl, das in Österreich auch nicht erhältlich ist. Stattdessen gibt es die Sorten „Katzentrockenfutter Lachs, Erbsen & Karotten“ und „Katzentrockenfutter Rind, Huhn & Gemüse“ (2 kg um 2,45 Euro), die jedoch nicht von der Stiftung Warentest getestet wurden. Lidl weist darauf hin, dass das in Österreich verkaufte Katzentrockenfutter von einem anderen Hersteller produziert wird. Aus diesem Grund könne man nicht garantieren, dass es sich um identische Produkte hinsichtlich Zutaten und Bestandteilen handelt.

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Viele Tierarten, keine Schadstoffe

Tierfutter wird üblicherweise aus so genannten Schlachtnebenprodukten hergestellt, die Menschen als Nahrung verschmähen, die aber für das Tier gut sind und wertvolle Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe liefern. Von welchem Tier die Schlachtprodukte stammen, kommt darauf an, was gerade verfügbar ist.

„Typischerweise wird so etwas wie Huhn oder Pute verarbeitet, auch Ente ist oft dabei. Es sind aber auch seltenere Tierarten zu finden. Wir haben im Labor in verschiedenen Futtern auch Strauß, Ziege und Rotwild nachgewiesen“, so Merbach von der Stiftung Warentest. Im Schnitt setzten sich die Futter aus sechs bis acht verschiedenen Tierarten zusammen.

Schadstoffe und minderwertige Schlachtreste wie Hufe, Knorpel oder Borsten , die nach EU-Recht ebenfalls ins Futter dürften, wurden in keinem der Futter gefunden.

Erstmals auch vegane Futter überprüft

Überrascht waren die Testerinnen der Stiftung Warentest von den veganen Produkten, die Mais, Kartoffeln, Bohnen und Erbsen als Proteinquelle nutzen.

„Nahm man bisher an, dass Katzen als Fleischfresser auf tierisches Protein angewiesen sind, haben wir bei diesem Test gesehen, dass auch eine Kombination rein pflanzlicher Zutaten ein Nährwertprofil schaffen kann, dass eine Katze gut versorgt“, so Merbach.

Die besten veganen Produkte

Im Gesamten konnten die veganen Futter trotzdem noch nicht überzeugen, das Beste (Ami One Planet Everyday Love for Cats, 1,5 kg um 16 Euro) schnitt mit der Note „Befriedigend“ ab. Einen guten Nährwert wies zudem das vegane „VEG Vegetal Ethical Gourmet, Vegan complete foss for adult cats“ (800 Gramm um 7,40 Euro) auf, erreichte insgesamt aber nur die Note „Ausreichend“, da unter anderem die Mengenangaben bei den Fütterungsempfehlungen nicht passten.

Wer vorhabe, seiner Katze veganes Futter zu geben, sollte regelmäßig den Tierarzt aufsuchen und dort überprüfen lassen, ob das Tier über die pflanzliche Ernährung auch alles bekommt, was es braucht, rät Merbach.

Trinkmuffel animieren

Wichtig bei der Fütterung mit Trockenfutter ist ausreichend Flüssigkeit, doch gerade Katzen gelten oftmals als schlechte Trinker. Der Wassernapf direkt neben der Futterschüssel gefällt nicht jeder Katze, manche bevorzugen den laufenden Wasserhahn oder auch spezielle Trinkbrunnen mit kleinen Fontänen, die das Wasser mittels einer Pumpe immer in Bewegung halten.

Wieder andere Katzen mögen nur abgestandenes Wasser. Katzenbesitzer müssen hier einfach experimentieren, was ihre Katze am liebsten mag. Trinkt eine Katze trotz aller Animationsversuche zu wenig, sollte man lieber zu Feuchtfutter greifen.