Veggie-Wurst auf Grill
Getty Images/iStockphoto/hapabapa
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Test: Günstige Gasgrills vorne mit dabei

Die deutsche Stiftung Warentest hat zwölf Gasgrills getestet. Fazit: Alle Geräte grillen gut, doch viele gaben beim Brutzeln Schadstoffe ab. Einige waren zudem rostanfällig, darunter auch ein teures Modell. Der Brennstoffverbrauch war bei fast allen getesteten Modellen gering.

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Wer auf den typisch-rauchigen Geschmack von Holzkohle verzichten kann und dafür in den Genuss kommen möchte, am eigenen Balkon oder in der Wohnsiedlung zu grillen, der greift immer öfter zum Gasgrill. „Wir haben uns dafür entschieden, Gasgrills mit drei Brennern zu testen, da sich die derzeit am besten verkaufen“, erklärt Christian van de Sand der Stiftung Warentest.

Zweitplatzierter günstig und kaum schlechter als Testsieger

Das beste Grillergebnis erzielte mit knappen Vorsprung der „Videro Pure G3“ von Rösle. Er lässt sich einfach zusammenbauen und hat ein Sichtfenster in der Grillhaube. Preislich liegt er mit rund 600 Euro doppelt so hoch wie der zweitplatzierte Grill „Chicago 3“ von Enders. Beide aber schnitten „gut“ ab. „Der ‚Enders Chicago 3‘ ist unser Preistipp. Er war kaum schlechter als der Testsieger, einzig bei der Montage schwächelte er“, fasst van de Sand zusammen.

Bei der zweiten Testgruppe, den Ein-Brennern – sie eignen sich für unterwegs – stach das Modell „Go Anywhere“ von Weber hervor. Der mit „gut“ bewertete Gasgrill um rund 190 Euro ist robust, hat einklappbare Beine und lässt sich gut verstauen.

Sieben Modelle mit Schadstoffen

Sieben Modelle erhielten beim Test ein „befriedigend“. Sie gaben beim Grillen Schadstoffe ab, darunter Aluminium und Nickel, erreichten aber keine gesundheitskritischen Werte. Grund dafür ist Säure in Kombination mit einer emaillierten Beschichtung, die vor Korrosion schützen und das Reinigen erleichtern soll.

Beim Erhitzen kann in Zitrone oder Essig mariniertes Fleisch dazu führen, dass sich Schadstoffe aus der Emaille herauslösen. Doch nicht alle emaillierten Grillroste setzten Schadstoffe frei. Bei den beiden Testsiegern von Rösle und Weber war das nicht der Fall.

Mann grillt an einem Gasgrill
Getty Images/Mariya Borisova
Gasgrills lassen sich einfach per Knopfdruck bedienen

Teurer Grill von Weber rostete

Bedauerlich war beim Test, dass einige Modelle trotz Beschichtung zum Rosten anfingen, so van de Sand. Sowohl der „Rexon 3.0“ von Landmann (350 Euro) als auch der „Spirit E-315 GBS“ von Weber (700 Euro) sind stark rostanfällig. Beide erhielten ein „befriedigend“. Ein einziges Modell, der mobile Tepro „Tischgasgrill“ (90 Euro), fiel wegen Brandgefahr beim Test durch. Am Übergang von der Gasflasche zum Grill kann sich beim Ausschalten eine Flamme bilden.

Gusseisen oder Stahl ist „Glaubensfrage“

Ob Gusseisen oder Stahl zum besseren Ergebnis führt, sei eine Glaubensfrage, meint Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. Gusseisen speichert Wärme besser, ist dafür empfindlicher und bedarf mehr Pflege, um nicht zu rosten. Ein Stahlrost kann wiederum auch mit kaltem Wasser abgespült. Stahl hält die Wärme nicht ganz so gut wie Gusseisen, erreicht aber ebenso hohe Temperaturen.

Brennstoffverbrauch im Test gering

In fünf bis zehn Minuten haben die Gasgrills ihre maximale Temperatur erreicht. Der Brennstoffverbrauch war bei fast allen getesteten Modellen gering. Etwas Geld könne man sich sparen, indem man gleich zu größeren Gasflaschen greift. Mit einer 10-Liter-Gasflasche (aktuell um rund 30 Euro) – die man an Tankstellen oder im Baumarkt austauschen kann – sollte man eine Grillsaison auskommen, so van de Sand.

Energie sparen lässt sich, indem man die unterschiedlichen Temperaturzonen der Drei-Brenner ausnützt und die Haube beim Grillen geschlossen hält.