Strommessgerät bei Wasserkocher
picturedesk.com/Science Photo Library/Paul Rapson
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Energiemessgerät für Steckdose entlarvt Stromfresser

Energiemessgeräte für die Steckdose messen den Verbrauch von Fernseher, Stehlampe, Alexa & Kühlschrank genau und helfen so versteckte Stromfresser ausfindig zu machen. Das Angebot reicht von simplen Zwischensteckern mit Display für den kurzfristigen Energiecheck bis zu smarten vernetzten Steckern für Dauermessungen am Smartphone. Gute Modelle gibt es ab 15 Euro.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Zwar kennen die meisten ihren Jahresverbrauch, doch wie viel Strom die einzelnen Geräte im Haushalt wirklich brauchen, ist daraus nicht abzulesen. Licht ins Dunkel bringen hier Energiemessgeräte.

Simple Zwischenstecker mit Display

Die einfachsten Modelle sind Zwischenstecker, die mit einem eigenen Display ausgerüstet sind. „Auf diesem lässt sich direkt ablesen, was das jeweilige Gerät momentan verbraucht,“ so Sven Hansen vom deutschen IT-Fachmagazin C’t. Sie werden einfach zwischen Steckdose und Gerätestecker platziert und dann kann man direkt am Display ablesen, was das jeweilige Gerät gerade verbraucht.

Gemessen wird der aktuelle Stromdurchfluss. Oft kann man auch den Strompreis händisch eingeben, sodass die Stromkosten gleich ersichtlich sind.

Messdauer zeigt Verbrauch

Wichtig ist die Dauer der Messung. Viele Geräte wie etwa Kühlschränke laufen nicht kontinuierlich unter gleicher Last, die Kühlung schaltet sich immer wieder zu und wieder aus. Hier sollte mindestens eine 24-Stunden-Messung durchgeführt werden, um den Verbrauch zu ermitteln. Bei anderen Geräten, wie etwa der Waschmaschine, reicht es während des Waschvorgangs zu messen.

Spannend ist auch der Vergleich: Bei der Waschmaschine lässt sich zum Beispiel herausfinden, welches Waschprogramm wie viel Strom verbraucht. Hat man ein Handyladekabel und eine induktive Handy-Ladematte kann man vergleichen, wie man das Smartphone am günstigsten volltankt.

Die besten Modelle

Auch die Standby-Verbräuche lassen sich so messen. Die EU hat bereits 2013 festgelegt, dass neue Geräte im Bereitschafts- oder Aus-Zustand nicht mehr als 0,5 Watt verbrauchen dürfen. Sind Geräte mit dem Internet verbunden, dürfen sie laut EU-Vorgaben höchstens drei bis 12 Watt im Standby verbrauchen.

Die Preise für gute Strommessgeräte beginnen bei 15 Euro. Bei den Modellen mit Display bewertete C’t das Messgerät von Dayhome P1, Trotec BX09 und Chilitec CTM-807 gut.

Smarte Thermostate zeigen Daten am Handy

Noch mehr Bedienkomfort bieten Strommmessgeräte, die mit dem Smartphone gekoppelt werden können. Sie haben kein eigenes Display, sondern zeigen die gemessenen Verbräuche in einer App an – und das über Jahre, wenn man will. C’t nennt hier etwa die Modelle MyStrom Wifi Switch um 50 Euro, die Ucomen WLAN Smart Steckdose um 18 Euro und den Shelly Plug S ab 18 Euro. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet der Gosund EP2 um 15 Euro.

Sie alle eignen sich ideal für Langzeitmessungen. „Solche Langzeitbeobachtungen führen manchmal zu überraschenden Erkenntnissen. Man kann etwa sehen, ob der Stromverbrauch mit dem Alter der Geräte steigt oder etwa auch zu bestimmten Tageszeiten plötzlich ansteigt, wenn zum Beispiel die Sonne direkt auf den Kühlschrank strahlt,“ so Hansen von c’t.

Macht Strombedarf sichtbar

Und auch wenn das Sparpotenzial bei vielen Geräten vielleicht gering ist, macht das Strommessgerät doch erstmals den genauen Strombedarf sichtbar und man erfährt so interessante Details zum eigenen Stromverbrauch.