Eine Frau dreht am Thermostat einer Heizung
APA/dpa
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Heizkosten senken mit digitalen Thermostaten

Um Heizkosten zu reduzieren, muss nicht gleich das gesamte Heizsystem getauscht werden. Schon das Nachrüsten mit digitalen Wandthermostaten und Heizungsreglern kann eine Ersparnis bringen.

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Normale analoge Heizkörperregler sind in der Regel in fünf Stufen unterteilt. Diesen Stufen sind zwar Gradzahlen zugeordnet – Stufe 3 soll zum Beispiel 20 Grad entsprechen – ein exaktes Einstellen der Temperatur ist aber nicht möglich. „Das Ganze funktioniert nur so ungefähr,“ so Sven Hansen vom deutschen IT-Fachmagazin C’t. Schon die einfachsten elektronischen Heizkörperregler könnten da mehr.

Tages- und Wochenpläne erstellen

Die digitalen Thermostate sind deutlich präziser, über ein kleines Display lässt sich die Wunschtemperatur in Grad Celsius einstellen. Auch Tages- und Wochenpläne können erstellt werden, die festlegen, wann genau auf wie viel Grad geheizt werden soll, so dass einzelne Zimmer wirklich nur dann auf Wohlfühltemperatur gehalten werden, wenn man sie gerade benötigt. Ein integrierter Sensor erkennt zudem, sobald ein Fenster geöffnet wird, und pausiert das Heizen so lange.

Solche simplen Digitalthermostate für den Heizkörper gibt es ab etwa 15 Euro pro Stück im Baumarkt und im Onlinehandel.

Austausch in der Regel auch für Laien kein Problem

Der Austausch der alten Regler gegen neuere digitale ist in den meisten Fällen auch für Laien kein Problem und in wenigen Minuten erledigt. Je nach Art des alten Thermostats muss dieses mit einer Rohrzange (Überwurfmutter) oder einem Schraubenzieher (Klemmring) gelockert werden. Danach wird das neue Thermostat mit zwei Batterien bestückt, aufgesteckt und fixiert.

Thermostate mit Bluetooth mit dem Handy steuern

Etwas mehr Bedienkomfort bieten Bluetooth-Thermostate, die mit dem Smartphone gesteuert werden. Hier müssen die Programme nicht direkt am Heizregler (falls dieser etwa direkt unter einem Fensterbrett ist, eine eher finzlige Arbeit), sondern können über eine App am Handy eingestellt werden. Sie kosten ab 25 Euro pro Stück.

Smarte Thermostate mit WLAN-Anbindung

Will man nicht nur jede Heizung einzeln, sondern alle Regler im ganzen Haushalt gleichzeitig bedienen und das von überall her, kann man zu vernetzten, so genannten smarten Thermostaten greifen.
Diese werden mittels einer zusätzlichen Zentrale (Gateway) mit dem WLAN-Netz verbunden, so Hansen von C’t. Mittels App kann dann die Temperatur im gesamten Haushalt oder auch in einzelnen Zimmern eingestellt werden.

Und die smarten Thermostate mit Steuerungszentrale bieten noch mehr Möglichkeiten: So können sie etwa auch den Wetterbericht berücksichtigen und per Sprachbefehl über Alexa gesteuert werden.

Starterset beginnt bei ein paar hundert Euro

Sie sind aber auch deutlich teurer. Bekannte Anbieter sind etwa Tado, Bosch und Devolo – ein Starterpaket mit Gateway und ein paar Thermostaten beginnt hier bei ein paar hundert Euro. Die Installation kann mit etwas technischem Vorwissen meist selbst erledigt werden.

Doch wie viel Geld lässt sich mit der Technik wirklich sparen? Die Hersteller werben mit 20 bis 30 Prozent Sparpotenzial bei den Heizkosten. Die deutsche Stiftung Warentest hält hingegen eher Einsparungen von fünf bis sieben Prozent für realistisch.

Nur wer bisher viel verbraucht hat, kann viel einsparen

Je älter das Heizsystem und je weniger bisher auf eine Optimierung geachtet wurde, desto größer ist das Einsparpotenzial, so Hansen von C’t: „Grundsätzlich kann man nur viel sparen, wenn man vorher auch sehr viel verbraucht hat. Wer den letzten Winter sowieso schon im Wollpulli und möglichst niedrigen Raumtemperaturen zu Hause verbracht hat, der wird diesen Winter durch smarte Thermostate auch nichts sparen können.“