Stanizel mit Eis
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL

Wenige Angaben über Zutaten in veganem Eis

Veganes Eis kommt ohne Kuhmilch aus. Aber welche Zutaten als Ersatz enthalten sind, ist oft nicht gut zu erkennen. Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Bayern, die 34 vegane Eissorten analysiert hat. Kaum zu überprüfen sei außerdem die Werbung der Hersteller mit Klimaneutralität.

Veganes Eis gibt es längst nicht mehr nur als Frucht-Sorbet. Auch klassisches Schokoladeeis, Schokoeis mit Browniestückchen und Eis im Stanitzel: Die Vielfalt an schokoladigen, veganen Eissorten ist groß. Diese Produkte nahm die Verbraucherzentrale Bayern in einer Marktstichprobe genauer unter die Lupe.

Milchersatz nicht immer klar erkennbar

Die meisten Produkte sind gut sichtbar auf der Vorderseite als „vegan“ gekennzeichnet. Bei über der Hälfte der untersuchten Eissorten findet sich ein Hinweis auf den veganen Milchersatz im Produktnamen oder gut sichtbar auf der Verpackung.

Knapp 25 Prozent geben allerdings keinerlei Auskunft, welche Fette oder Proteine anstelle von Kuhmilch verwendet werden. „Ist die Ersatzbasis im Hauptsichtfeld nicht genannt, kann dies bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu falschen Erwartungen führen“, so die Verbraucherzentrale.

Kokosfett, Nüsse und Hülsenfrüchte

Neun von vierzehn veganen Schokoeis-Sorten enthalten anstatt Milchfett Kokosfett oder Kokosöl. In zwei Produkten war Rapsöl und in einem Sonnenblumenöl zu finden. Keine der veganen Eissorten enthält Palmfett.

Als weitere Ersatzstoffe werden Nüsse wie Cashew- und Haselnüsse und Pflanzendrinks wie Hafer-, Reisdrink und Kokosmilch verwendet. Das pflanzliche Eiweiß liefern Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen oder Sojabohnen.

Teils viele Zusatzstoffe enthalten

In den 34 untersuchten Eisprodukten kamen auch 15 verschiedene Zusatzstoffe zum Einsatz. Sie sollen unter anderen dafür sorgen, dass sich die Zutaten zu einer cremigen Masse verbinden.

Am häufigsten wurden Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl und Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren verwendet. Keinerlei Zusatzstoffe enthielten lediglich zwei Bioprodukte, dagegen hatten drei konventionelle Eissorten jeweils sieben verschiedene Zusatzstoffe.

Wie viel Schoko steckt im Schokoeis?

Werden Zutaten wie Schokolade oder Nüsse auf der Verpackung abgebildet oder beschrieben, muss in der Regel der prozentuale Mengenanteil der jeweiligen Zutaten auf der Verpackung angegeben sein. Auch der Anteil sämtlicher Kakaoerzeugnisse, die zum Schokoladengeschmack beitragen, sollte in der Zutatenliste in Prozent angegeben werden. Nicht alle Hersteller im Marktcheck hielten sich an diese Vorgabe.

Werbung mit Klimaneutralität nicht nachprüfbar

Mit dem europäischen V-Vegan Siegel oder der britischen Vegan Blume waren 21 von 34 Produkten gekennzeichnet. „Wünschenswert wäre, wenn alle Produkte ein entsprechendes Siegel tragen, damit Konsumentinnen und Konsumenten die veganen Produkte schnell und sicher identifizieren können“, so die Verbraucherzentrale.

Einige Hersteller versprechen zudem, dass ihre Eisprodukte klimaneutral sind und teilweise sogar eine negative CO2-Bilanz aufweisen. Diese Angaben ließen sich auch auf den Internetseiten der Hersteller nicht nachprüfen. Die Hersteller sollte auf solche nicht belegbare Aussagen zur Klimaneutralität verzichten, fordert die Verbraucherzentrale.