Ein Angestellter einer Forellenzucht sortiert Forellen.
dpa/Marius Becker
dpa/Marius Becker

Geräucherte Forellenfilets oft weit gereist

Nicht nur Meerestiere haben eine lange Reise hinter sich, bevor sie in Österreich auf dem Teller landen: Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 13 abgepackte geräucherte Filets von Forellen, Lachsforellen und Saiblingen untersucht. Acht Erzeugnisse waren durchaus weit angereist – aus Italien, Norwegen und der Türkei. Nur fünf Filets kamen aus heimischen Zuchtbetrieben.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Acht Kilogramm Fisch wird in Österreich pro Kopf im Jahr gegessen. Nur rund sechs Prozent des hierzulande konsumierten Fisches werden auch in Österreich produziert, der Rest wird importiert. Auch Süßwasserfische haben teils lange Transportwege aus dem Ausland hinter sich. Der VKI erhob in dem Test neben dem Transportweg auch eventuelle Keim- und Schadstoffbelastung der Produkte.

Testsieger und Testverlierer

Hinsichtlich Keimbelastung waren fünf Filets auffällig, eines davon wurde als für den Verzehr ungeeignet eingestuft. Das „Bio-Eismeersailbling Filet geräuchert“ von Marias Land mit einem Kilopreis von 79 Euro eines der beiden teuersten Produkte im Test bekam das einzige „nicht zufriedenstellend“. Neben einer deutlich erhöhten Keimbelastung bemängelten die Tester einen „sauren Geschmack“.

Drei Filets wurden mit „sehr gut“ beurteilt. Testsieger waren die „Regenbogen-Filets geräuchert“ von S-Budget (15,92 Euro/kg). Ebenfalls eine „sehr gute“ Bewertung erreichten das „Forellenfilet geräuchert“ von Eishken Estate (33,70 Euro/kg) und die bei Lidl erhältliche „Lachsforelle geräuchert“ des Herstellers Nautica (27,90 Euro/kg). Weiters gab es zwei „gut“, vier Filets waren „durchschnittlich“, drei „weniger zufriedenstellend“ und eines eben „nicht zufriedenstellend“.

Weniger Schadstoffe in Forellen als in Thunfisch

Das durchgefallene Bioprodukt von Marias Land war zudem die einzige Probe, bei der krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachweisbar waren, allerdings wurden die zulässigen Höchstwerte nicht überschritten. „Generell lässt sich aber sagen, dass Süßwasserfische aus Aquakultur, etwa Forelle oder Saibling, deutlich weniger Quecksilber als Meeresfische wie Thunfisch enthalten“, so Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer vom VKI.

Nur zwei Forellenfilets aus heimischer Zucht

Insgesamt wurden sechs geräucherte Forellenfilets, vier geräucherte Lachsforellenfilets und drei geräucherte Saiblingsfilets getestet. Dass es sich oft um Importware handelt, wurde vor allem bei der Forelle augenscheinlich, hier stammten nur zwei der zehn Produkte aus heimischer Zucht. Insgesamt handelte es sich bei acht der 13 Produkte um weit gereiste Importware. Nur die drei Saiblingsfilets im Test stammten alle aus Österreich.

Räucherfisch rasch verbrauchen

Auffällig war im Test auch, dass auf sechs Produkten ein Verbrauchsdatum angegeben war, auf sieben jedoch nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum. „Rechtlich ist das zwar zulässig, angesichts der leicht verderb­lichen Ware wäre unseres Erachtens aber ein konkretes Verbrauchsdatum angebracht“, so Bauer.

Das Verbrauchsdatum gibt bei leicht verderblichen Lebensmitteln an, bis zu welchem Datum diese verkauft werden dürfen und verzehrt werden sollten. Nach Überschreiten dieses Datums können Produkte gesundheitsschädlich sein. Ein Mindesthalt­barkeitsdatum (MHD) informiert hingegen nur darüber, wie lange ein Lebensmittel zumindest genießbar ist, ohne an Qualität einzubüßen. Viele Lebensmittel können jedoch auch nach Ablauf des MHD noch gegessen werden.