Zwei E-Book-Reader liegen auf einem Sitz-Pouf aus Seegrasgeflecht
Tolino
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E-Book-Reader: Auf das Bücherangebot kommt es an

Immer mehr Leserinnen und Leser legen sich einen E-Book-Reader zu. Die Geräte in Taschenbuch-Größe speichern hunderte Bücher und der Akku hält wochenlang. Ein weiteres Plus für ältere und sehschwache Menschen: Buchstabengröße und Schriftart können individuell eingestellt werden. Bei der Wahl eines E-Readers sollte man darauf achten, wo es die besten Bücher für den eigenen Lesegeschmack gibt.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Ein Gerät statt ein Stapel Bücher: Besonders praktisch ist das auf Reisen. So muss man sich im Urlaub nicht mehr für ein, zwei Bücher entscheiden, sondern kann alles, wonach einem der Sinn steht, auf dem E-Book-Reader speichern. Fehlt doch etwas, kann man über das Internet im Urlaubsland spontan weitere Bücher nachladen.

Der Markt wird von zwei Systemen beherrscht, Amazons Kindle-Reihe und dem Tolino, der vom Buchhandel vermarktet wird. Konsumentinnen und Konsumenten können bei beiden Anbietern aus verschiedenen Modellvarianten wählen.

Leicht und robust

Das Gewicht der E-Book-Reader liegt im Schnitt bei 100 bis 250 Gramm. Und sie halten einiges aus: Viele Geräte sind spitzwasserfest und auch einen Sturz in den Pool oder die Badewanne überstehen sie unbeschadet.

E-Book-Reader haben ein sogenanntes E-Ink-Display, das in seiner Darstellung bedrucktem Papier ähnelt. Es eignet sich sehr gut für das Anzeigen von Texten – für mehr aber auch nicht. Anders als auf dem Smartphone oder Tablet kann man auf dem E-Reader keine Videos ansehen, auch das Internetsurfen ist nur sehr eingeschränkt und mit viel Geduld möglich. Und das mit Absicht: Nichts soll vom eigentlichen Leseerlebnis ablenken.

Schriftart und Schriftgröße selbst festlegen

Beim E-Book können Leserinnen und Leser selbst bestimmen, welche Schriftgröße sie möchten. Und auch Schriftart und Zeilenabstand können individuell eingestellt werden.

Ebenfalls kein Problem ist das Lesen in grellem Sonnenlicht, anders als Smartphones oder Tablets spiegeln E-Reader-Bildschirme nämlich nicht. Das Display passt sich außerdem den Lichtverhältnissen an und macht das Lesen bei wenig Umgebungslicht und kompletter Dunkelheit möglich.

Während man ein echtes Buch nach dem Lesen im Freundeskreis oder auch in einem offenene Bücherkasten weitergeben kann, ist die Weitergabe bei E-Books nur sehr eingeschränkt möglich. Das Teilen der Bücher ist mit höchstens fünf weiteren Familienmitgliedern aus dem gleichen Haushalt erlaubt, und nur möglich, wenn diese bei derselben Plattform registriert sind.

7 Zoll, mindestens 212 dpi, 4 bis 8 Gigabyte

Wer sich einen E-Book-Reader zulegen und lange daran Freude haben möchte, sollte zu einem Gerät mit mindestens sieben Zoll Bildschirmdiagonale greifen, rät Michael Link, Redakteur beim deutschen Computerfachmagazin „c’t“. Die Auflösung sollte bei 212 dpi, noch besser bei 300 dpi liegen, bei der Speicherkapazität genügen vier bis acht Gigabyte.

Diese Kriterien erfüllen zum Beispiel das Modell Kindle Paperwhite Signature Edition von Amazon um 190 Euro, sowie der Tolino Vision 6 um 170 Euro aus dem Buchhandel. Wichtiger als die technische Ausstattung, die bei den Anbietern sehr ähnlich ist, ist aber etwas anderes: Wo bekommt man die besten Bücher für einen Lesegeschmack?

Vor dem Kauf im Bücherkatalog schmökern

Denn nicht alle Buchformate können auf allen Geräten gelesen werden. Die meisten E-Books im Buchhandel werden im speziellen EPUB-Format angeboten (EPUB steht für electronic publication). Die Tolino-Geräte unterstützen dieses Format. Amazon-Bücher lassen sich auf dem Tolino nicht abspielen.

Auf dem Kindle können hingegen grundsätzlich ausschließlich Bücher gelesen werden, die über dem Amazon-Shop gekauft wurden. Bücher in anderen Formaten lassen sich zwar mittels im Internet verfügbarer Software konvertieren, dafür benötigt es aber einen Zwischenschritt auf einem PC oder Handy. Ein Umweg, den nicht jeder gehen möchte.

Bücherei verborgt E-Books im EPUB-Format

Auch wenn die Buchauswahl bei beiden Plattformen groß ist, sollte man vor einem Kauf also im Bücherkatalog schmökern und schauen, ob es die eigenen Buchfavoriten auf der Wunschplattform gibt.

Wer gerne Bücher aus der öffentlichen Bücherei ausborgt, sollte lieber zu einem Tolino greifen. Denn auch die Büchereien bieten ihre Bücher im E-Pub-Format an. Auf Amazons Kindle ist ein Ausleihen aus der Bibliothek nicht möglich.