Gruppenbild mit Salz
Paul Urban Blaha/help.ORF.at
Paul Urban Blaha/help.ORF.at

Erstaunlich viel Salz in Süßigkeiten und Fruchtsäften

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, pro Tag maximal fünf Gramm Salz zu konsumieren. Das dürfte schwieriger sein als gedacht. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat hohe Salzmengen in Produkten gefunden, bei denen man es nicht vermuten würde. Auch Kekse und Fruchtsaft können viel Salz enthalten. Zwei Gläser Tomatensaft decken bereits den Tagesbedarf, so der VKI.

Ernährungsexperten raten dazu, Salz aus gesundheitlichen Gründen nur in Maßen zu konsumieren. Es steckt aber in vielen Lebensmitteln, in denen man es nicht vermuten würde – und das in teilweise nicht unbeträchtlichen Mengen. Das geht aus einer Stichprobenuntersuchung des VKI hervor, bei der 27 verarbeitete Lebensmittel untersucht wurden.

Salz in Keksen, Säften und Cornflakes

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Salzaufnahme von maximal fünf Gramm, das ist ungefähr ein gestrichener Teelöffel voll. Der tägliche Konsum dürfte bei den meisten Europäern mit acht bis elf Gramm weit darüber liegen.

„In der täglichen Ernährung nehmen wir viel Salz über Brot und Gebäck, Käse sowie verarbeitete Fleischwaren wie Schinken und Wurst auf“, so VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer. „Zusätzlich wird Salz aber auch vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, bei denen wir es nicht unbedingt vermuten – etwa bei Cornflakes, in Säften oder Süßigkeiten. Da addieren sich im Laufe des Tages auch kleinere Mengen zu einer nicht zu vernachlässigenden Größenordnung.“

„Zwei Gläser Tomatensaft decken Tagesbedarf an Salz“

In der Stichprobe lag der Salzgehalt eines Tomatensaftes bei 0,7 Gramm pro 100 Milliliter, der von getrockneten Paradeisern sogar bei 13,7 pro 100 Gramm. Frische Paradeiser enthalten 0,008 Gramm Salz pro 100 Gramm. Zwei Gläser Tomatensaft entsprechen damit ungefähr der empfohlenen Tageshöchstmenge, eine halbe Packung getrockneter Paradeiser (50 Gramm) liegt bereits deutlich darüber.

Die untersuchte Grießnockerl-Fertigsuppe wies bei 62 Gramm Packungsinhalt für drei Portionen 9,9 Gramm Salz auf, das ergebe zwei Drittel der empfohlenen Tagesmenge pro Teller Suppe. Drei Gramm Salz enthielt eine Butterkeks-Packung (1,5 pro 100 Gramm), 8,4 eine 600-Gramm-Tiefkühlpackung Rotkraut (1,4 pro 100 Gramm).

VKI: Joghurt und Obst statt Fleisch und Käse

Auch wenn der Salzgehalt auf den ersten Blick nicht immer ungewöhnlich hoch zu sein scheine, lasse sich doch erkennen, wie leicht die empfohlene maximale Salzmenge von fünf Gramm im Laufe eines Tages erreicht beziehungsweise überschritten werden kann, sagte Bauer. Beim Einkauf solle auf die Kennzeichnung geachtet werden, zudem könne man möglichst auf Fertiggerichte verzichten. Und wer statt Brot, Wurst und Käse öfter Müsli, Joghurt, frisches Obst, Frischkäse oder selbst gemachten Aufstrich isst, kann den Salzkonsum ebenfalls deutlich reduzieren.