diverse Luftreiniger
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Welche Luftreiniger gegen Coronaviren wirken

Lufteiniger verkaufen sich in der Coronavirus-Pandemie prächtig. Sie sollen Viren, Bakterien, Pollen und Schadstoffe aus der Raumluft filtern. Die Deutsche Stiftung Warentest hat sieben Modelle getestet. Alle Geräte verringerten die Virenbelastung, bei drei Modellen ließ die Wirkung bei längerem Gebrauch aber nach.

Das Coronavirus verbreitet sich vor allem über Aerosole: Gemische aus Luft mit darin verteilten festen oder flüssigen Partikeln, die in der Luft schweben, so die Tester. Große Aerosolpartikel, die zum Beispiel beim Husten und Niesen entstehen, sinken schnell zu Boden, kleine Partikel – etwa vom Atmen und Sprechen – schweben hingegen viele Stunden in der Luft.

Filtern und oft lüften schützt am besten

Ist ein Mensch mit dem Coronavirus infiziert, kann er demnach in kurzer Zeit große Mengen virentragende Aerosole ausatmen. Wirksame Luftreiniger senkten die Virenkonzentration auf ein weniger riskantes Niveau, so der Test. Mit frischem Filter sammelten alle Geräte Aerosolpartikel, die Viren tragen können, gut. In Kombination mit regelmäßigem Lüften sei der Effekt aber noch größer.

Testsieger Xiaomi

Im Betrieb ließ die Wirksamkeit der Filter allerdings nach. Die Tester simulierten eine Alterung von vier bis fünf Monaten – nur vier Geräte sammelten dem Bericht zufolge auch mit gebrauchten Filtern Aerosolpartikel noch gut ein.

Am besten schnitt der Luftreiniger Mi Air Purifier Pro von Xiaomi ab (171 Euro). Das Gerät filterte auch Pollen und Formaldehyd wirksam und erhielt die Gesamtnote „gut“. Auch die Modelle Levoit Core 400S (260 Euro), Philips AC2887/10 (270 Euro) und Philips AC2939/10 (380 Euro) konnten die Aerosolpartikel, die Viren übertragen können, selbst mit älteren Filtern deutlich senken.

Störende Geräuschkulisse

Die Tester berechneten auch die jährlichen Betriebskosten der Luftreiniger für Strom und Ersatzfilter. Sie reichen bei den sieben Geräten im Test von 58 bis 220 Euro pro Jahr. Der Testsieger Xiaomi empfiehlt neue Filter bereits nach drei Monaten, bei anderen Geräten liegt die Empfehlung bei sechs Monaten.

Mit 58 bis 67 Dezibel sind die Reiniger in der höchsten Lüftungsstufe etwa so laut wie eine Dunstabzugshaube auf höchster Stufe. Laut Stiftung Warentest wären in Klassenräumen mit 80 Quadratmetern mindestens drei Geräte erforderlich. Teils würden die Hersteller „utopische Raumgrößen“ angeben. So soll der Philips AC2939/10 angeblich Räume bis 98 Quadratmetern reinigen. Das erfolge aber nur ein mal pro Stunde. Das sei zu wenig, um vor Coronaviren zu schützen, so der Test.