Messbecher mit Pulverwaschmittel
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer

Pulver schlägt Flüssigwaschmittel und Gelkissen im Test

Flüssigwaschmittel und Gelkissen mögen praktisch sein, bei der Waschleistung können sie mit Pulver nicht mithalten. In einem Test von 24 Vollwaschmitteln schnitten die Pulver fast durchwegs besser ab. Flüssigwaschmittel und bunte Gelkissen wie Caps, Discs und Pods versagten oft bei Flecken, so die deutsche Stiftung Warentest.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Für eine alltagsnahe Prüfung verteilte die Stiftung Warentest saubere T-Shirts, Frottier- und Geschirrtücher an mehr als 50 Haushalte. Nach ein paar Tagen wurden die verschmutzten Textilien eingesammelt und im Labor gewaschen.

Pulver wäscht am saubersten

24 Vollwaschmittel – Pulver, flüssige Mittel und Gelkissen – sollten im Test zeigen, wie sauber sie die Wäsche bekommen. Vollwaschmittel gelten als Spezialisten für weiße Wäsche, starke Verschmutzungen und Flecken.

„Das Ergebnis war eindeutig “, so Cecilia Meusel von der Stiftung Warentest. Für Weißes, stark Verschmutztes und Flecken sei Pulvervollwaschmittel die erste Wahl. „Gute“ Pulver gibt es auch günstig von Handels- und Drogeriemarktketten. „Die elf mit ‚gut‘ bewerteten Pulver waschen sauber und verhindern zugleich sehr gut, dass weiße Textilien vergrauen“, so Meusel. Die flüssigen Vollwaschmittel, Gelkissen, Caps und Pods schnitten bestenfalls „befriedigend“, meist sogar nur „ausreichend“ ab.

Ein Wäschekorb mit Schmutzwäsche
ORF.at/Dominique Hammer
Nicht mit jedem Waschmittel wird die Wäsche auch richtig sauber

Elf von 14 Pulvern „gut“

Zu den besten Pulvern, die auch in Österreich erhältlich sind, zählte die Eigenmarke Denkmit der Dogeriemarktkette dm. Auch die doppelt so teuren Markenprodukte Persil Megaperls und Ariel Compact konnten den Schmutz gut entfernen.

Gegen Staub, Fett und Schweiß kommen hier Tenside zum Einsatz. Sie lösen den Schmutz und halten ihn in der Waschlauge, damit er sich nicht wieder an den Fasern absetzt und einen Grauschleier verursacht. Das konnten die Pulver deutlich besser als Flüssigwaschmittel und Gelkissen.

Flüssige Mittel, Caps und Pods schwach bei Flecken

Auch bei härteren Herausforderungen wie eingetrockneten Flecken von Ketchup, Motoröl und Rotwein wuschen die Pulver mehr Dreck aus den Fasern. „Die Pulver werden mit diesen Flecken insgesamt am besten fertig“, so Meusel. Die Megaperls von Persil entfernten Flecken selbst bei einer lauen 20-Grad-Wäsche problemlos. Bei 40 Grad erzielten die meisten Pulver „gute“ Ergebnisse.

Das ist dem Bleichmittel zu verdanken, das Vollwaschpulver zugesetzt ist. Flüssige Mittel und Gelkissen müssen auf Bleichmittel verzichten, weil es sich darin nicht stabil einbinden lässt. „Die stattdessen eingesetzten Inhaltsstoffe sind oft überfordert“, so Meusel. Deswegen schnitten die besten Flüssigwaschmittel und Gelkissen nur „befriedigend“ ab.

Waschmittel-Pad
AP/Pat Sullivan
Gelkissen wie Caps, Pods und Discs enttäuschten im Test

Gelkissen bestenfalls „befriedigend“

Nur das Flüssigwaschmittel Tandil des Diskonters Hofer und das flüssige Kraft-Gel von Persil waren wirksam gegen Flecken, allerdings erst bei einer Waschtemperatur von 60 Grad. Alle anderen Flüssigwaschmittel sowie sämtliche Caps, Discs und Pods versagten hier.

Als beste Gelkissen mit der Note „befriedigend“ erwiesen sich die Allin1 Pods von Ariel. Gegen Flecken wirkten sie allerdings auch bei 60 Grad nur mittelmäßig. Sämtliche Gelkissen sind unflexibel zu dosieren. Entweder es kommt ein Stück in die Maschine oder zwei.

Waschmittel exakt dosieren

Einen Vorteil haben die bleichmittelfreien Gelkissen und Flüssigwaschmittel aber: Sie schonen die Farben mehr als Pulver. Bei einigen Vollwaschpulvern sei auf den ersten Blick auf der Verpackung nicht zu erkennen, dass sie eigentlich für weiße Wäsche gedacht sind, kritisiert der Test. Das merke man erst später, weil die Farben nach und nach verblassen.

Messbecher mit Pulverwaschmittel
ORF.at/Dominique Hammer
Dosierangaben auf der Verpackung sind mitunter schwer zu lesen

Um Wäsche schonend sauber zu bekommen empfiehlt die Stiftung Warentest, die Kleidungsstücke vorzusortieren und auf die Pflegeetiketten zu achten. „Es ist auch wichtig, Waschmittel exakt zu dosieren, je nach Wasserhärte, Wäschemenge und Verschmutzung“, so Meusel. Dabei sollte man sich an die Herstellerangaben auf der Verpackung halten, die mitunter aber schwer zu lesen seien.

Zu viel Waschmittel belaste unnötig Geldbörse und Umwelt. Zu wenig schade auf Dauer ebenfalls, weil Waschmittel Substanzen enthalten, die das Wasser enthärten und so dem Verkalken der Maschine vorbeugen.