Lebkuchen auf einem Förderband  in einer Lebkuchenfabrik
dpa/Daniel Karmann
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Greenpeace: Biolebkuchen viel zu selten

Bio-, vegane und fair gehandelte Lebkuchen sind viel zu selten erhältlich, kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Gerade einmal sechs Prozent des in den österreichischen Supermärkten verkauften Lebkuchens stammen aus biologischer Landwirtschaft, lautet das Ergebnis des jüngsten Marktchecks der Organisation. Am besten schnitt das Sortiment eines Diskonters ab.

Die Supermarktkette Hofer landete in der Greenpeace-Reihung auf dem ersten Platz: Hier sei die Auswahl an Biolebkuchen am größten. Dennoch erhielt die kette nur ein „Gut“, die Note teilt sich der Diskonter unter anderem mit Billa, Spar und Unimarkt. Schlechtere Bewertungen erhielten Penny Markt mit „Befriedigend“ und Lidl mit „Genügend“.

Bio, fair und vegan bei Lebkuchen Mangelware

Biolebkuchen seien in den Supermärkten generell Mangelware, moniert Greenpeace in einer Aussendung. Der Großteil des Weihnachtsgebäcks werde mit konventionellen Zutaten hergestellt, etwa mit Getreide, das mit synthetischen Pestiziden behandelt wurde. Dieser konventionelle Anbau sei „eine Katastrophe für die Umwelt“.

Lebkuchen liegen auf einem Laufband in einer Nürnberger Lebkuchenfabrik
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Unklare Herkunft: Lebkuchen auf dem Laufband einer Fabrik

Bioanbau schone dagegen durch den Verzicht auf solche Pestizide die Böden, schütze Insekten und Tiere. Gütesiegel wie Fairtrade verhinderten außerdem Kinderarbeit und garantierten einen Mindestpreis für Bauern in Herstellungsländern, seien jedoch ebenfalls viel zu selten zu finden.

Unklare Kennzeichnungen, verschleierter Herkunft

Dabei war das erhobene Angebot groß: Greenpeace kam auf mehr als 80 Lebkuchenprodukte. Vegane Angebote seien zwar in allen Supermärkten erhältlich, jedoch nicht immer klar als vegan gekennzeichnet. Die Herkunft der Zutaten verarbeiteter Produkte muss nicht auf der Verpackung angegeben werden, weshalb Greenpeace auch erhob, woher Hauptzutaten wie Mehl, Zucker und Honig stammen.

Rund ein Viertel kommt demnach aus Österreich, ein Drittel aus Nicht-EU-Ländern. Das würden Konsumentinnen jedoch nicht erfahren. Angaben wie „EU/Nicht-EU-Länder“ beispielsweise bei der Zutat Honig würden verschleiern, dass dafür nur ein sehr kleiner Teil aus der EU stammen muss. Greenpeace fordert strengere gesetzliche Vorgaben zur Kennzeichnung der Herkunft von Hauptzutaten sorgen.