Saugroboter
Getty Images/iStockphoto/Andrey Bryzgalov
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Saug- und Wischroboter im Test: Keiner kann alles

Saug- und Wischroboter können Staub und Lurch zwar zwischendurch gut im Zaum halten, den einen Alleskönner unter den Geräten gibt es aber nicht. Das ist das Testergebnis der deutschen Stiftung Warentest. Viele der 12 geprüften Roboter saugten tadellos auf Parkettboden, einige wischten gut und ein Gerät kam mit Tierhaaren auf Teppich zurecht.

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Bei der Untersuchung nahm die Stiftung Warentest vier reine Saugroboter und acht Kombigeräte, die saugen und wischen können, zu Preisen zwischen 250 und 760 Euro unter die Lupe. Insgesamt schnitten zwei Saug-Wisch-Kombigeräte sowie ein reiner Saugroboter „gut“ ab. „Sehr gute“ Modelle, die alle Disziplinen tadellos beherrschen, gab es nicht.

Die besten auf glatten Böden

Beim Saugtest auf glatten Fliesen und Parkettböden lagen überraschenderweise die Kombigeräte vorn, fünf Modelle von Roborock, Rowenta, 360, Ecovacs und Proscenic erledigten diese Aufgabe gut. Bei den reinen Saugrobotern war nur einer auf Hartboden wirklich überzeugend, der Roomba i3+ von iRobot um 500 Euro. Auf Teppich erlangte er aber nur ein „Befriedigend“.

Saugroboter
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Tierhaare schaffte nur einer

In der immer noch herausfordernsten Disziplin, dem Saugen auf Teppichboden, konnte im gesamten Test nur ein Gerät überzeugen, und zwar ein reiner Saugroboter. Der AEG RX9-2-4ANM um 700 Euro saugte als einziger nicht nur groben Schmutz wie Cornflakes, sondern auch kleine Fasern wie etwa Tierhaare auf. Beim Saugen auf Hartboden war er wiederum nur „befriedigend“.

Hindernisse nicht umfahren, sondern verschoben

Tierhalter kommen aber weiter nicht drum herum, noch einmal mit dem Handstaubsauger nachzuarbeiten. Denn die Couch erklimmen und Pölster absaugen, das schaffen die Roboter nicht. Auch beim Erkennen von Hindernissen stellten sich die Roboter im Test nicht besonders geschickt an. Gegenstände wie Gläser und Trinkbecher wurden nicht umfahren, sondern herumgeschoben – aber zumindest so sanft, dass sie nicht komplett umfielen.

Bis in die Ecken saugt und wischt keiner

Unter die Couch kommen die Geräte hingegen in der Regel schon, die Bauhöhen liegen allesamt unter zehn Zentimeter. Keiner der Roboter schaffte es allerdings bis ganz in die Ecke eines Möbelstücks oder eines Zimmers zu saugen oder zu wischen. Aufgrund der runden Bauform kommen sie schlicht nicht hin.

Die besten Wischroboter saugen auch gut

Erstmals schnitten im Test zwei Kombigeräte, die auch wischen können, mit der Note „Gut“ ab. Ganz vorne liegt hier der Roborock S6 MaxV von Xiaomi um 460 Euro, den zweiten Platz belegt der Rowenta X-Plorer Serie 95 um 530  Euro, den die Tester allerdings etwas zu laut fanden. Ihre Stärken haben die beiden Geräte beim Saugen und Wischen auf Hartböden wie Laminat, Parkett oder Fliesen, beim Saugen auf Teppich erreichten beide nur ein „Befriedigend“.

Zusätzlich zum Staubbehälter haben sie ein Wischtuch und einen kleinen Wassertank an Bord. Der Wassertank wird mit Wasser befüllt, dieses sickert dann in das darunter gespannte Wischtuch und befeuchtet es, so dass der Boden auch gewischt wird. Reinigungsmittel wird nicht eingefüllt.

Punktreinigung findet schmutzige Stellen nicht selbst

Neben der normalen Wischautomatik gibt es auch ein Spezialprogramm, die so genannte Punktreinigung. Die Stiftung Warentest prüfte diese, indem eine Mischung aus Öl und Ruß auf den Boden getropft wurde, und die Geräte anschließend den getrockneten Fleck beseitigen sollten. Das Problem: Von alleine finden die Geräte die besonders stark verschmutzte Stelle nicht, sie müssen per App hingesteuert oder per Hand dort hingesetzt werden. Das sei nicht wirklich praktisch und zeitsparend, so die Tester.

Die Wischtücher sind waschbar. Sind sie verschlissen, müssen sie beim Hersteller nachgekauft werden. Zwei Ersatztücher für den Testsieger Roborock kosten zum Beispiel 20 Euro.

Für zwischendurch in ohnehin aufgeräumten Wohnungen

Das Fazit der Tester: Alles in allem eignen sich die automatischen Haushaltshelfer zum Eindämmen von Schmutz und Lurch zwischendurch. Ganz ohne Betreuung geht es aber nicht. So muss der Wassertank händisch befüllt und der Staubbehälter regelmäßig entleert werden. Und auch das Aufräumen vorher muss man immer noch selbst erledigen.