Pelargonien
Getty Images/iStockphoto/Daliu
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Garten in der Kälte: Kübelpflanzen richtig überwintern

Wenn die Nächte kühler und länger werden, werfen winterharte Laubbäume ihre Blätter ab. Doch nicht jede Kübelpflanze, die hierzulande in Gärten und auf Terrassen steht, hat eine Strategie für die kalte Jahreszeit entwickelt. Oleander, Citrus und Co. brauchen ein Winterquartier, weniger empfindliche Exemplare im Freien den nötigen Frostschutz.

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Die Pflanzen des Mittelmeerraums tragen klingende Namen und sind besonders wegen ihrer schönen Blüte auch in unseren Breitengraden begehrt: Oleander, Citrus, Bougainvillea oder Pelargonien. Der einzige Nachteil: Fallen die Temperaturen in der Nacht unter null Grad, müssen sie geschützt werden.

Winterquartier: luftig, hell und kühl

Das ideale Winterquartier ist luftig, hell und hat eine konstante Temperatur zwischen fünf und zehn Grad. Am besten eignet sich ein Wintergarten, aber auch das Stiegenhaus oder die Garage kommen in Frage. „Pflanzen, die viel gewachsen sind, sollte man zurückschneiden, bevor man sie hineinräumt, um Platz zu sparen“, rät Gärtnermeister Gerhard Krepela.

Die Pflanzen sollten nicht zu dicht aneinander stehen und einmal pro Woche gegossen werden. Die im Winter häufig vorkommenden grünen oder weißen Blattläuse seien relativ leicht zu bekämpfen, so Krepela. Dafür gebe es eine Reihe an biologischen Pflanzenschutzmittel im Handel, aber auch lauwarmes Wasser mit Schmierseife in der Sprühflasche erfülle seinen Zweck.

Zitronenbäume im Topf
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Je kälter das Winterquartier der Zitruspflanze, desto dunkler muss es sein

Winterharte Pflanzen einpacken

Ist das Winterquartier zu dunkel, bilden Kübelpflanzen sogenannte Geiltriebe. Das sind dünne lange Triebe, die oft von Schädlingen befallen werden. Diese sollte man rechtzeitig abschneiden. Nur wenige Arten, wie etwa Engelstrompeten, Akazien oder Fuchsien, vertragen auch dunkle Orte. Sie würden aber dadurch ihre Blätter verlieren und im Frühjahr länger brauchen, um sich zu erholen.

Buchsbaum, Bambus oder Kirschlorbeer können im Winter auch draußen bleiben. Dann sollten zum Schutz der Wurzeln die Pflanzentöpfe mit Strohmatten oder Vlies eingepackt und zusätzlich auf eine Styroporplatte gestellt werden, die gegen Bodenkälte isoliert. Auf keinen Fall sollte man die Pflanzen mit Plastik einwickeln. „Plastik schützt nicht vor Kälte, sondern führt dazu, dass Pflanzen zum Schwitzen anfangen, anfälliger für Schimmelpilze werden und erfrieren können“, so Krepela.

Ziergräser wie das Pampasgras oder Chinaschilf bindet man über den Winter mit einer Schnur zusammen und schneidet sie im Frühjahr bodennahe ab.

Pflanzen mit Schutzfolie
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Natürliche Materialien wie Vlies, Jute oder Stroh schützen Pflanzen vor Kälte und Verdunstung

Nach der Winterruhe umtopfen

Ab Mitte April, sofern die Nächte mindestens 10 Grad haben, dürfen die überwinterten Gewächse wieder ins Freie – am besten an einem trüben Tag, damit sie sich akklimatisieren können. Zu diesem Zeitpunkt, also bevor die Pflanzen zu wachsen beginnen, empfiehlt es sich auch umzutopfen.

Gärtnereien bieten Überwinterungsservice an

Wer in der Stadt wohnt, hat es für gewöhnlich schwerer, für Balkon- und Terrassenpflanzen drinnen Platz zu finden. In Wien dürfen in Stiegenhäusern oder Hausgängen Topfpflanzen nur dann aufgestellt werden, wenn sie in einem schwer brennbaren Material wie Keramik gepflanzt sind und Fluchtwege nicht einschränken.

Viele Gärtnereibetriebe schaffen hier Abhilfe und bieten ein Überwinterungsservice an, das Verwahrung und Pflege der Pflanzen von Oktober bis April inkludiert. Laut Gärtnermeister Gerhard Krepela sollte man sich rasch informieren, die Plätze seien üblicherweise schnell vergeben.