Familie mit Koffern
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Reisen mit ungeimpften Kindern: Viele Länder, viele Regeln

Urlaubsreisen im In- und Ausland sind im Sommer grundsätzlich wieder möglich, doch sie sollten gut geplant sein. Vor allem für Familien ist das nicht leicht. Eltern und Großeltern sind oft bereits geimpft, die Kinder aber noch nicht. Sie müssen auf Reisen weiter ein negatives Testergebnis vorlegen. Eine einheitliche EU-Regelung für Kinder gibt es nicht. Jedes Land hat hier eigene Vorschriften, die sich noch dazu jederzeit ändern können.

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Bei der Einreise in andere EU-Länder gilt die bekannte „3-G-Regel“: getestet, geimpft oder genesen. Während die geimpften Eltern mit dem „Grünen Pass“ zumindest innerhalb der EU relativ unkompliziert die Landesgrenzen überschreiten können, müssen ungeimpfte Kinder auf Reisen weiter ein negatives Testergebnis vorlegen.

Hier heißt es aufpassen: Denn die Altersgrenzen sind von Land zu Land unterschiedlich – und sie ändern sich laufend. In manchen Ländern wird ab 10 Jahren ein Test benötigt, in anderen bereits ab sechs Jahren. Hier sollten Eltern unbedingt die aktuellen Reiseinfos zum Urlaubsland einholen.

Familie am Strand
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Wer eine Auslandsreise machen will, sollte sich unmittelbar vor Reiseantritt über die Situation im jeweiligen Land informieren

Testergebnis auch auf Englisch

Auch die Art des Tests ist festgelegt. In einigen Ländern wird ausdrücklich ein aktueller PCR-Test verlangt, in anderen Ländern wiederum reicht ein frischer Antigen-Schnelltest.

Damit es von Fluggesellschaften und den Behörden des Urlaubslandes akzeptiert wird, muss das Testergebnis außerdem in englischer Sprache ausgestellt sein. Das ist inzwischen bei den meisten heimischen Testanbietern der Fall.

Onlineregistrierung vor Einreise

Vor der Einreise in ein anderes Land, muss außerdem ein Registrierungsformular ausgefüllt werden. Die dafür nötigen Formulare findet man online, sie sind zum Beispiel bei den Länderinfos auf der Website des Außenministeriums verlinkt. Die Registrierungsformulare sind meist in Englisch gehalten, abgefragt werden unter anderem Aufenthaltsdauer und Adresse des Hotels im Urlaubsland.

Eine Quarantäne bei der Einreise wird von Urlaubern in der EU in diesem Sommer wohl nicht verlangt. Das hängt aber freilich von der Entwicklung der Infektionszahlen in den Ländern ab und kann sich jederzeit kurzfristig ändern.

Ständiges Testen im Ferienresort wohl nicht nötig

Im Ferienhotel angekommen, sind die dortigen Hygienevorschriften zu beachten. Dass die Kinder wie derzeit in der Schule dann alle zwei Tage neue Tests vorlegen müssen, um das Hotelrestaurants nutzen zu können, kann sich Reinhold Schranz vom Europäischen Verbraucherzentrum nicht vorstellen. „Das würde einen pauschalen Erholungsurlaub ja ad absurdum führen.“

Sehr wohl können allerdings für den Besuch von Restaurants und Veranstaltungen außerhalb des Hotels Tests nötig sein. Hier gelten die nationalen Regeln, und wenn diese Eintrittstest vorsehen, müssen diese auch gemacht und selbst bezahlt werden.

Reiseversicherung angeraten

Ganz generell rät Jurist Schranz dieses Jahr sicherheitshalber zu einer Reiseversicherung. Die Versicherungen bieten inzwischen spezielle Coronavirus-Pakete an. „Wenn ich während der Reise etwa an Covid erkranke, kann eine solche Versicherung die medizinischen Behandlungskosten, zusätzliche Rückreisekosten und auch die Kosten für eine Verlängerung des Aufenthalts und eine Quarantäneunterbringung abdecken“, so der Reiserechtsexperte.

Bei der Rückreise aus manchen Ländern nach Österreich müssen ungeimpfte Kinder ab zehn Jahren wiederum einen aktuellen Test vorlegen, hier gilt es, sich rechtzeitig um einen Testtermin am letzten Urlaubstag am Ferienort zu kümmern. Reiseveranstalter können bei der Suche nach Testeinrichtungen an Ort und Stelle helfen.

Vor der Abreise genau informieren

„Reisen ist derzeit mit einem gewissen Risiko und einer unklaren Situation verbunden. Die Einreisebestimmungen können sich laufend ändern, die Schutzmaßnahmen vor Ort ebenfalls. Daher ist es besonders wichtig, dass man sich entsprechend kurzfristig informiert“, so Schranz.

Aktuelle Infos zu den Urlaubsländern finden sich auf der Website des österreichischen Außenministeriums und auf der EU-Website Re-open EU, die es beide auch als App für das Handy gibt.