Ein Mann putzt einen Tisch mit einem Microfasertuch
Getty Images/Charday Penn
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Osterputz: Staubwedel und Staubtücher im Test

Der Osterputz ist eine gute Gelegenheit, um auch dem Staub zu Leibe zu rücken, den man beim normalen Aufräumen unterm Jahr vielleicht ein wenig vernachlässigt. Etwa auf Büchern, der DVD-Sammlung oder der Deckenlampe. Die deutsche Stiftung Warentest hat Staubwedel und Staubtücher unter die Lupe genommen. Im Ergebnis hatten die Staubtücher eindeutig die Nase vorn.

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Staub wischen sollte man bei geschlossenen Fenstern, um sicherzustellen, dass kein unerwarteter Luftzug den Staub wieder aufwirbelt, den man gerade entfernen wollte, sagt Julia Witt, sie ist journalistische Leiterin für die Bereiche Haus, Energie, Freizeit und Verkehr bei Stiftung Warentest. Es sei außerdem sinnvoll, mit dem Tuch von oben nach unten zu putzen, damit keine Staubpartikel auf bereits gereinigte Flächen rieseln können. Die Expertin empfiehlt darüber hinaus, ein Staubtuch flach auf die zu reinigende Fläche zu legen und mit flacher Hand zu führen. Auf diese Weide könne mehr Staub aufgenommen werden, was letztlich Zeit spare, so Witt.

Stiftung Warentest: Nur zwei Staubwedel stauben gut ab

Es gibt viele Möglichkeiten, um Staub zu entfernen. Man kann feucht wischen oder dem Lurch mit dem Staubsauger entgegentreten. Diese zweifellos effektiven Werkzeuge sind aber nicht für alle Situationen geeignet. Bei empfindlichen Holzmöbeln, der DVD-Sammlung oder Büchern sei das feuchte Wischtuch eher kontraproduktiv, und für das Reinigen einer Deckenlampe sei das Hantieren mit dem Staubsauger wohl eher beschwerlich, sagt Witt. Hier kommen dann Staubwedel und Staubtücher als optimale Putzhilfe ins Spiel.

Stiftung Warentest hat zehn Staubwedel und sechs Staubtücher unter vorher genau festgelegten Prüfmethoden getestet. Drei Staubtücher von Vileda, DM und Spontex waren waschbar, die anderen Produkte von Budni, Edeka und Rossmann waren Einwegtücher. Bei den Staubwedeln sei das Ergebnis eindeutig gewesen, sagt Witt. Nur die Produkte der Markenhersteller Swiffer und Pronto staubten gut ab und erhielten die Note „Gut“.

Eine Frau wischt mit einem Staubwedel eine Bildkante sauber
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Acht von zehn Staubwedeln konnten bei der Überprüfung von Stiftung Warentest nicht überzeugen

„Acht Staubwedel sehen besser aus als sie sind“

Alle anderen Staubwedel im Test sahen den Testsiegern zwar zum Verwechseln ähnlich, konnten den Staub aber kaum halten. Die Partikel konnte man mit diesen Werkzeugen eher hin und her bewegen und in die Ecke schieben, für die Stiftung Warentest waren hier nur die Bewertungen „Ausreichend“ und „Mangelhaft“ drin. Als "Mangelhaft“ wurden der „Blink Staubwedel“ von Müller und das in Österreich nicht erhältliche „K-Classic Staubfang-Set“ von Kaufland eingestuft.

Testsieger in der Kategorie Staubwedel ist das „Duster Staubmagnet Kit“ von Swiffer. Auch nach mehrmaligem Gebrauch könne dieses Produkt Staub ausgezeichnet aufnehmen, so Witt.

Alle Staubtücher im Test erreichten eine gute Bewertung

Wesentlich besser als die Staubwedel schnitten die Staubtücher ab. Alle getesteten Produkte erreichten mindestens ein „Gut“ – Testsieger waren das „Microfibre Magic“ von Vileda und das „Profissimo-Staub-Zauber-Tuch“ von DM. Die beiden Tücher wurden mit „Sehr gut“ bewertet.

Alle getesteten Tücher nahmen mehr als 90 Prozent des Staubs auf und hielten diesen zum großen Teil fest. Auch nach mehrmaliger Anwendung gelang es den meisten Produkten immer noch mehr als 80 Prozent des Staubs aufzunehmen. Zumindest auf glatten Flächen. Mit strukturierten Flächen kamen aber nur die waschbaren Produkte von Vileda und DM wirklich gut zurecht. Preislich sind die Staubtücher gegenüber den Wedeln im Vorteil, Einwegtücher kosten etwa 5 Cent pro Stück.

Reinigung: Keine Vollwaschmittel oder Weichspüler

Das teuerste waschbare Staubtuch war der Testsieger von Vileda. Das „Microfibre Magic-Staubtuch“ kostet etwa 3,50 Euro. Die Tests hätten aber gezeigt, dass das Produkt auch nach 50 Waschgängen noch einwandfrei mit Staub zurecht komme, wodurch auch in diesem Fall ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis gegeben sei, so die Stiftung-Warentest-Expertin.

Waschen sollte man wiederverwendbare Staubtücher bei 40 Grad, rät Witt. Weichspüler sollte man keinen einsetzen, dieser kann vor allem bei Mikrofasertüchern die feinen Fasern verkleben, wodurch weniger Staub aufgenommen werden kann. Außerdem sollte man kein Vollwaschmittel einsetzen, da dieses Bleiche enthalte, so Witt. Bei Staubtüchern sollte man zu einem Color-Waschmittel greifen und das Tuch anschließend an der Luft trocknen lassen. Auf diese Weise könne man das Tuch über etliche Jahre einsetzen, so die Expertin.

Mikrofaser schlägt das herkömmliche Baumwolltuch

Bei der Wahl des richtigen Mehrweg-Staubtuchs empfiehlt die Expertin, in jedem Fall zu Produkten aus Mikrofaser zu greifen. Im Gegensatz zu Baumwolltüchern laden sich Mikrofasertücher statisch auf, wodurch beispielsweise Haare angezogen werden. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Staubpartikel zwischen den Fasern eingeschlossen werden und kein Staub nachträglich frei gesetzt werden kann. Baumwolltücher arbeiten eher wie ein Besen, so Witt: „Hier wird nichts angezogen oder festgehalten“.

Staubwedel aus Lammwolle oder Straußenfedern waren aktuell bei Stiftung Warentest kein Thema. Julia Witt geht aber davon aus, dass moderne Synthetik auch gegenüber diesen klassischen Putzhilfen überlegen ist. Außerdem würden Fragen der Tierhaltung, die in der Ökobilanz wohl eine gewisse Rolle spielen, bei synthetischen Produkten entfallen. Ökologisch betrachtet seien vor allem waschbare Staubtücher ein eher vernachlässigbares Problem, wenn man es mit den Umweltauswirkungen des Auto- Flug- oder Schifffahrtsverkehr ins Verhältnis setze, so Witt.