Mann mit Schlagbohrmaschine
Getty Images/fotokraftwerk
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Mit Kabel oder Akku? Schlagbohrmaschinen im Test

Holz, Rigips, Steine oder Beton – eine Schlagbohrmaschine muss mit allen Materialien fertig werden. Die deutsche Stiftung Warentest hat aktuell 20 Schlagbohrmaschinen getestet. Das Ergebnis: Mit kabelgebundenen Modellen gelang das Bohren in harten Untergrund besonders gut, Geräte mit Akku punkteten vor allem bei exakten Schraubarbeiten.

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Von den getesteten Schlagbohrmaschinen waren sechs Modelle mit einem Kabel ausgestattet, 14 wurden mit einem 18-Volt-Lithium¬ionen-Akku betrieben. Die Preise lagen zwischen 40 und 450 Euro.

„Gute Produkte gibt es in jeder Produktgruppe, sowohl bei den Akkugeräten als auch bei denen mit Kabel“, so Michael Koswig von der deutschen Stiftung Warentest. Bei allen Geräten kann das mechanische Schlagwerk wahlweise ein- und ausgeschaltet werden und sorgt dafür, dass sich der Bohrer nicht nur dreht, sondern auch immer wieder vor- und zurückschnellt. Er wird dabei in Vibrationsbewegungen versetzt und kommt so besser voran.

Zwei Gänge für gefühlvolle und schnelle Arbeiten

Während die Drehzahl bei den stärksten kabelgebunden Modellen bei über 3.000 lag, schafften die Akkugeräten mit 2.000 Umdrehungen deutlich weniger. Sämtliche Testgeräte verfügten über zwei Gänge, um die Bohrkraft je nach Bedarf fein dosieren zu können – der erste Gang für langsames Schrauben und der zweite Gang für schnelles Bohren.

Die Maschinen waren zudem mit einem komfortablen Schnellspannbohrfutter ausgestattet. Die Stiftung Warentest rät dazu, Bits und Bohrer separat zu kaufen und dabei auf Qualität zu achten. Denn ein stumpfer Bohrer trübt das Bohrvergnügen enorm. Und selbst hochwertige Bohrer verschleißen beim Arbeiten rasch und müssen immer wieder ausgetauscht werden.

Die besten Akku-Schlagbohrschrauber

Im Test zeigte sich, dass die Stärken der Akkugerät vor allem im gefühlvollen Schrauben liegen. Hier übertreffen sie die Kabelgeräte, die nach Auslassen des Gasgebe-Schalters noch kurz nachlaufen. Das kann die Schraube zu tief etwa in Holz versenken. Die Akkubohrer hingegen stoppten exakt und sofort, was das flächenbündige Eindrehen etwa von Senkkopfschrauben vereinfacht. Beim Schlagbohren kommen die Akkugeräte dafür schnell an ihre Grenzen.

Testsieger in der Kategorie Akku-Schlagbohrschrauber mit der Note „Gut“ war das Modell DeWalt DCD795D2 (200 Euro), das zweitplatzierte Akku-Gerät stammt von Einhell (TE-CD 18/50) und kostet 150 Euro. Beide Maschinen wiegen je 1,6 Kilogramm.

Ebenfalls mit „Gut“ benotet wurden die Modelle: Hikoki DV18DBL2 WPZ, Milwaukee M18 ONEPD2-502X, AEG BSB18CLi-202C, Lidl Parkside PSBSA 20-Li B2, Ryobi R18PD7-220B, Bosch AdvancedImpact 18 und Worx WX372.9. Ein Marken-Akkuschlagbohrer von Bosch Professional leistete zwar gute Bohr- und Schraubarbeit, doch der Akku wies nur eine kurze Lebensdauer auf. Das Modell wurde daher nur mit „Ausreichend“ benotet. Auch Geräte von Makita, Metabo, Hornbach und Black & Decker lagen auf den hinteren Plätzen.

Zweiter Akku für kontinuierliches Arbeiten

Allgemein lag die Ladedauer der Akkus der untersuchten Geräte zwischen einer halben Stunde und zwei Stunden. Die Batterien der beiden Testsieger benötigen jeweils etwa 50 Minuten für das Aufladen.

Damit Hobbyheimwerker keine Zwangspause beim Werkeln einlegen müssen, wurden im Test ausschließlich Bohrmaschinen-Sets, die zwei Akkus beinhalten, untersucht. „Wenn ein Akku leer ist, kann man wechseln und gleich mit dem zweiten weiterarbeiten. So ist kontinuierliches Arbeiten problemlos möglich“, so Koswig von der Stiftung Warentest.

Die besten Schlagbohrmaschinen mit Kabel

Der beste Schlagbohrer mit Kabel erhielt die Note „Gut“ und war von Bosch Professional (Modell GSB 24-2) und kostet 170 Euro. Auf Rang zwei folgt ein Modell von Metabo (SBEV 1000-2) um 160 Euro. Die Geräte von Einhell, Makita und Lidl wurden mit „befriedigend“ beurteilt.

Beide Geräte haben eine Leistung von über 1.000 Watt und schaffen auch größere Lochgrößen mit Leichtigkeit. Leicht in der Hand liegen sie aber nicht. Mit fast drei Kilogramm sind sie deutlich schwerer als die Akkugeräte.