Laptop mit Festplatten und USB-Sticks
Paul Urban Blaha/help.ORF.at
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Back-up-Programme: Komfortabler Schutz vor Datenverlust

Dass die letzte Datensicherung schon länger zurückliegt, merkt man oft erst, wenn es zu spät ist. Der Computer streikt, die Festplatte ist hinüber, Fotos, Dokumente und andere Daten sind erst einmal weg. Verhindern lässt sich das mit Back-up-Software, in einem Test funktionierten alle Programme zuverlässig.

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Die Berliner Stiftung Warentest hat elf Windows- und zwei Apple-Back-up-Programme getestet. Diese können eine regelmäßige Datensicherung deutlich vereinfachen, sagte Stiftung-Warentest-Expertin Sandra Schwarz. Egal ob es sich dabei um die ersten Schritte des Kindes, die jüngsten Urlaubsfotos oder die Steuererklärung der vergangenen zehn Jahre handelt: Alle Dokumente, die man nicht missen möchte, werden mit Hilfe der Software auf einem Speichermedium abgelegt, wodurch man das nicht mehr von Hand machen müsse, so Schwarz.

Drittanbieter bieten praktische Konfigurationen

In den Betriebssystemen von Microsoft und Apple ist Software zur Datensicherung integriert. Die Programme „Windows-Sicherung“ und Apples „Time Machine“ seien grundsätzlich brauchbar, aber deutlich langsamer als viele Drittanbieterlösungen. Diese bieten außerdem zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten. So könne man etwa steuern, wann und wie oft eine Datensicherung erfolgen soll. Täglich, wöchentlich oder auch sofort nach Anlegen eines Dokuments, so Schwarz. Man könne die Software auch so konfigurieren, dass nur jene Dateien gesichert werden, die seit dem letzten Back-up neu dazugekommen sind.

Wer täglich wichtige Dokumente auf dem Rechner speichert, sollte diese auch täglich sichern, so die Stiftung-Warentest-Expertin. Wer nur gelegentlich neue Dateien wie etwa Fotografien ablegt, könne sich ein wenig mehr Zeit lassen. Alle im Test vertretenen Programme funktionierten zuverlässig, auch dann, wenn die Dateien komprimiert wurden, was Zeit und Platz auf dem Datenträger spart. Auch bei Back-ups, die automatisiert im Hintergrund abliefen, habe es keine Probleme gegeben.

Festplatten und USB-Sticks
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Als Back-up-Medien können USB-Sticks und Festplatten genutzt werden

Vorsicht bei Back-up in der Cloud

Manche Tools bieten die Möglichkeit, das Back-up in einer Cloud zu sichern. Hier sollte man bedenken, dass Daten in der Cloud niemals zu hundert Prozent privat sind, sagte Schwarz. So hätten etwa die Anbieter jederzeit Zugriff auf die Dateien. Hacker könnten die Daten außerdem stehlen, und wenn der Programmanbieter seine Dienste einstellt und keine geordnete Übergabe an ein anderes Unternehmen stattfinde, dann könnten die Dateien in der Folge unwiderruflich verloren sein.

Als Speichermedium für das Back-up eignen sich sowohl USB-Sticks als auch Festplatten. Letztere arbeiten schneller, besonders flott sind die teureren Solid-State-Festplatten (SSD). Die Expertin empfiehlt, sicherheitshalber zwei Back-up-Medien zu erstellen. Das zweite Back-up-Medium sollte man beispielsweise vor Feuer schützen. Daher sollte es außerhalb der eigenen vier Wände bei Freunden, der Familie oder anderen Vertrauenspersonen gelagert werden.

Externe Solid-State Festplatte
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Externe SSD-Festplatten arbeiten besonders zügig, sind aber auch ein wenig teurer

Back-up-Medium immer vom Computer trennen

Empfehlenswert sei es außerdem, das Speichermedium unmittelbar nach dem Back-up vom Computer zu trennen. Das sei vor allem wichtig, um die Daten vor Schadsoftware zu schützen. Wenn der Rechner durch Angreifer infiziert wird oder die Daten mittels eines Erpressertrojaners gesperrt werden, ist auch das Back-up-Medium betroffen, sollte dieses angeschlossen sein.

Testsieger ist das Programm „Acronis True Image 2021 Essential“. Das Gesamturteil lautet „Sehr gut“. Die Software kostet 60 Euro als Vollversion bzw. 50 Euro pro Jahr als Abo. Bei der Aboversion sind auch Aktualisierungen inkludiert. Das Programm sei außerdem auch als App erhältlich und könne daher auf dem Smartphone genutzt werden, so Schwarz. Es biete außerdem viele Einstellungsmöglichkeiten. So könne man etwa angeben, dass der PC heruntergefahren werden soll, wenn die Datensicherung abgeschlossen ist.

Testsieger: Komplettes System-Back-up in zwei Minuten

Gute Nachrichten gibt es für Personen, denen die 50 Euro im Jahr doch etwas Bauchweh machen. Auf dem zweiten Platz landete die Software „Paragon Backup and Recovery Community Edition“, das Programm ist kostenlos und wurde mit „Gut“ bewertet. Den letzten Rang belegte die Software „Abelssoft Easy Backup“, das Programm erhielt nur die Note „Ausreichend“.

Eine Datenkomprimierung war nicht möglich, das Back-up belegte also sehr viel Speicherplatz. Es war außerdem das langsamste Programm im Test. Während der Testsieger auf den Computern der Stiftung Warentest ein komplettes System-Back-up von 64 Gigabyte in zwei Minuten schaffte, benötigte der Testverlierer etwa 100 Minuten für die gleiche Aufgabe.