Brandruine eines Wohnhauses
dpa/dpaweb/dpa/A3430 Bernd Thissen
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Gute Noten für Rauchmelder im Test

Feuer zählt zu den gefürchtetsten Gefahren in privaten Haushalten. Rauchmelder verringern diese Gefahr und können damit Leben retten. Die deutsche Stiftung Warentest hat 17 Rauchmelder getestet und den meisten ein gutes Zeugnis ausgestellt. Auch günstige Modelle funktionieren gut.

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In Österreich sterben jedes Jahr 25 bis 30 Personen bei Bränden in den eigenen vier Wänden. „Die Brandopfer ersticken oft im Schlaf an den giftigen Rauchgasen, lange bevor die Hitze zuschlagen würde“, so Peter Schick von der Stiftung Warentest. Ein Rauchmelder könne frühzeitig verhindern, dass ein Brand unbemerkt bleibt und so die Überlebenschancen erhöhen.

Standardgeräte und funkvernetzte Modelle

Getestet wurden 17 Brandmelder mit festinstallierten Langezeitbatterien, die rund zehn Jahre halten. Diese Langzeitbatterien haben den Vorteil, dass der Aufwand für das Auswechseln entfällt.

Das wichtigste Testkriterium war, wie rasch und zuverlässig die Geräte bei einem schwelenden Feuer anschlagen. Überprüft wurden auch Störungsanfälligkeit, Robustheit, Handhabbarkeit und, ob man den Alarm gut hört.

Rauchmelder der Firmen Busch-Jäger, Ei Electronics und Hekatron
test.de
Funkvernetzbare Geräte funken sich gegenseitig an

Drei der getesteten Geräte lassen sich per Funk direkt vernetzen. Bei einem größeren Haus oder einer größeren Wohnung mit guter Schallisolierung könnte in einem entfernten Raum unerkannt von den Anwesenden ein Brand ausbrechen. „Wenn dort ein Rauchmelder ist, der mit den anderen funkvernetzt ist, dann erkennt ein Anwesender in einem weiter entfernten Raum schnell die Gefahr und kann sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen“, so Schick. Ein WLan-Netz brauchen diese Geräte nicht.

13 von 17 Rauchmeldern sind „gut“

Viele Produkte im Test erwiesen sich als zuverlässig. Gleich 13 Modelle schnitten mit der Gesamtnote „gut“ ab. Die höchste Punktezahl im Test erhielten die drei funkvernetzten Geräte: Professional Line 6833/01-84 von Busch-Jaeger (85 Euro), Ei650RF von Ei Electronics (85 Euro) und Genius Plus X Edition von Hekatron (68 Euro).

Bei den Standardgeräten teilen sich fünf Modelle den Spitzenplatz: RWM 150 von Abus (18,90 Euro), Professional Line 6833-84 von Busch-Jaeger (25 Euro), 2007-004 von Cavius (29,90 Euro), Ei650 von Ei Electronics (25 Euro) und Genius Plus Edition von Hekatron (22 Euro). Die meisten Rauchmelder kosteten zwischen 19 und knapp 30 Euro. Funkvernetzten Modelle waren mehr als doppelt so teurer.

Geräte abstauben und überprüfen

Kritik gab es von der Stiftung Warentest am manchmal recht kurzen Überprüfungsintervall der Modelle. Eigentlich genüge es, den Rauchmelder einmal jährlich zu überprüfen und ab und zu von Staub zu befreien. Einige Hersteller empfehlen jedoch einen wöchentlichen Check. Dafür gab es Punkteabzüge.

Die Lebensdauer der Brandmelder sollte mindestens zehn Jahre betragen. Denn dann ist auch die Batterie leer und das gesamte Gerät wird ausgetauscht. Einige Hersteller geben auch zehn Jahre Garantie.

Richtige Platzierung entscheidend

Entscheidend für eine rasche Alarmierung ist, dass die Rauchmelder richtig angebracht werden. Der mit der heißen Luft nach oben steigende Rauch soll schnell in den Melder gelangen. „Deswegen platziert man Rauchmelder in Wohnräumen an der Decke, möglichst mittig mit rund einem halben Meter Abstand zu Lampen, zur Wand und zu deckenhohen Möbeln“, so Schick. Dazu wird eine Grundplatte an der Decke befestigt und der Melder darauf eingerastet.

Empfohlen werden Rauchmelder in Wohnräumen, in Schlafzimmern und Fluren, nicht jedoch in der Küche und im Badezimmer. Dort kann es wegen der Dämpfe beim Kochen oder Duschen zu Fehlalarmen kommen. Passiert das, genügt es die Alarm-Stopp-Taste zu drücken und das Gerät verstummt sofort.

Peter Schick von der Stiftung Warentest empfiehlt, sich mit den verschiedenen Signalen des Geräts vertraut zu machen, etwa wenn ein Piepsen anzeigt, dass die Batterie zur Neige geht. Viele Modelle blinken im Normalbetrieb etwa einmal pro Minute schwach. Wer das nicht mag: Es gibt auch Geräte, die sich nachts dimmen lassen (Design 30 832 Modell EIM-222 von Unitec, 22,50 Euro) oder deren LED nachts pausieren (Hekatron).