Handel und Transport haben demnach nur einen Anteil von zwischen einem und zehn Prozent an den Treibhausgasen, die im Lebenszyklus eines Produktes insgesamt entstehen – inklusive zum Beispiel dem Anfahrtsweg der Kunden mit dem Auto oder der Lieferung. Ob man online oder im Geschäft einkaufe, sei nicht so entscheidend für die Klimabilanz, klautet das Fazit des UBA. Die größte Stellschraube seien dagegen langlebige Produkte, die umweltfreundlich hergestellt würden. Bestenfalls bekomme man diese auch in nahegelegenen Geschäften, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut zu erreichen seien.
Verpackung und „letzte Meile“ größter Faktor
Der Studie zufolge drücken im Onlinehandel vor allem die zusätzlichen Verpackungen und die „letzte Meile“, die Auslieferung zu den Kundinnen und Kunden, die Ökobilanz. Mehr Umweltschutz sei hier aber möglich, so das UBA: Etwa wenn Produkte nur in der Originalverpackung versandt, oder Mehrwegverpackungen eingesetzt würden, die man leer zurückschicken könne. Damit könne man, allein für den deutschen Markt berechnet, pro Jahr im Versandhandel bei Verpackungen bis zu 370.000 Tonnen und bis zu 45 Prozent Müll einsparen.
Eine zweite Untersuchung für das UBA kam zu dem Schluss, dass Umweltsiegel bisher im Onlinehandel keine besonders große Rolle spielten und es auch vergleichsweise wenig Informationen zu Reparierbarkeit oder Updates für digitale Geräte gebe. Anders sei das mit Angaben zum Energieverbrauch, da diese vorgeschrieben seien. Das UBA empfahl, auch Angaben zur Herstellergarantie sowie Kenngrößen zur durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte verpflichtend zu machen.