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Gemeinsam mit den Weihnachtskeksen haben auch Punsch, Glühwein und andere heiße Mischgetränke mit und ohne Alkohol wieder Hochsaison. Coronavirusbedingt ist der Genuss am Weihnachtsmarkt heuer nicht möglich. Damit Punsch und Glühwein auch daheim gelingen, kommt es auf die richtigen Ausgangsprodukte an.
Die Klassiker: Orangen- und Beerenpunsch
„Bei Punsch sind oft Früchteteemischungen das Ausgangsprodukt. Bei Glühwein ist es der Wein“, so Johanna Birnstingl vom Wiener Teehaus Demmer. Jagatee hat als Ausgangsprodukt eine sehr kräftige Schwarzteemischung, die mit Rum oder Schnaps verfeinert wird.
Vor der Zubereitung sollte man überlegen, in welche Richtung es gehen soll und nicht wild durcheinandermixen, so die Expertin. Die Klassiker sind Beeren- und Orangenpunsch. Beliebt sind auch Apfel- und Holunderpunsch sowie Sorten mit Ribisel oder Aroniabeeren, die allerdings einen leicht bitteren Geschmack haben. Auch Punsch mit Kurkuma und Ingwer hat seine Liebhaber, schon wegen der goldenen Farbe des Getränks.
Blutorangenpunsch zum Nachkochen
Birnstingl empfiehlt zum Beispiel einen Blutorangenpunsch: „Dazu braucht man ungefähr 12 bis 15 Gramm Früchtetee in der Geschmacksrichtung Orange oder Blutorange, ein dreiviertel Liter Wasser, eine Zitrone, vier Blutorangen, Zucker zum Süßen, eine Zimtstange und Nelken.“
Den Tee lässt man fünf bis acht Minuten ziehen. Dann kommen die ausgepressten Orangen, die Zitrone, Zimt und Nelken dazu sowie Zucker nach Bedarf. Den Punsch nochmal kurz aufkochen lassen und Tee und Gewürze abseihen. Wer keinen alkoholfreien Punsch möchte, kann einen Schuss Rum dazugeben.
Glühwein und Glögg
Glühwein wird in Österreich sowohl mit Rot- als auch mit Weißwein zubereitet. Als typische Gewürze kommen Zimt, Nelken, Sternanis, Piment und Kardamom dazu. Glögg, ein skandinavischer Glühwein, hat hingegen meist nur Rotwein als Grundzutat. Verfeinert wird mit Gewürzen, Ingwer, Rosinen und Mandeln.
Wer statt des klassischen Glühweins etwas Exotischeres ausprobieren möchte, kann einen Roibosglühwein machen. „Man braucht dazu zwölf Gramm Roibostee, einen Liter Rotwein, einen halben Liter Wasser, vier Esslöffel Honig, zwei unbehandelte Zitronen, zwei Gewürznelken und eine Zimtstange“, so Birnstingl. Roibostee hat bereits eine natürliche Süße, die durch den Honig gut zur Geltung komme.
Typisch österreichisch: Glühmost
Der bei uns beliebte Glühmost wird meist nur mit Apfelmost und einer Gewürzmischung zubereitet. Ein sehr pures Getränk, wie die Expertin findet. Weniger ist oft mehr, das gilt auch für Punsch, Glühwein und Co. Noch ein extra Schuss Vodka, Schnaps und Gin sei meist zu viel des Guten. „Das wird dann vielleicht hochprozentig, aber der eigentliche, urtümliche Geschmack, dieses schöne Zimtige, Süßliche und der Nelkengeschmack – das geht dann sehr oft verloren“, so Birnstingl.
Gewürze entfernen, Honig nicht aufkochen
Damit das Getränk nicht bitter wird, sollten Gewürze nur kurz mitgekocht und dann entfernt werden. Honig darf nicht zu heiß werden, weil er sonst seine guten Inhaltsstoffe verliert. Beim Süßen empfiehlt es sich, zunächst eine Grundsüße herzustellen und die Gäste dann selbst süßen lassen, etwa mit Kandis-Sticks. „Wenn Alkohol beim Punsch oder Jagatee dabei ist, sollte dieser erst am Schluss dazugeben werden und nicht mitkochen“, so Birnstingl.
Punsch und Glühwein wärmen zwar schön, sind aber Kalorienbomben, auch alkoholfreier Kinderpunsch mit Fruchtsäften. Man kann den Kinderpunsch daher ruhig etwas verdünnen.
Fertigmischungen aus dem Handel
Bei Fertigmischungen gibt es eine breite Palette von günstiger Ware in Kanistern bis zu höherpreisigen Produkten vom Nobelwinzer. Wer sich das Flair von Adventmärkten nach Hause holen möchte, der Wiener Christkindlmarkt vor dem Rathaus liefert zum Beispiel Punsch und Glühwein via Onlineshop in Flaschen abgefüllt nach Hause. Heißen Punsch in Thermoskannen kann man sich aus dem Wiener Museumsquartier zustellen lassen.
Der einfachste Tipp ist aber: Selbermachen und in der eigenen Thermoskanne beim nächsten Spaziergang mitnehmen.