Frau sitzt vor einem Tisch mit Rechnungen
Getty Images/Z+/Ziga Plahutar
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Viele Beschwerden zu Zahlungsdienst Klarna

Bei der Verbraucherberatung der Arbeiterkammer (AK) sind alleine heuer rund 2.000 Beschwerden zur schwedischen Bank Klarna eingelangt. Klarna wickelt für Onlineshops Transaktionen ab, etwa den Kauf auf Rechnung. Ein häufiges Problem seien dabei Mahnungen, die bereits vor der ersten Rechnung oder sogar vor Lieferung verschickt werden.

Mahnungen würden häufig auch dann versendet, wenn Waren retour geschickt wurden oder Kundinnen und Kunden vom Vertrag zurückgetreten sind. Klarna schalte laut AK auch rasch Inkassobüros oder Anwälte ein. Das große Problem sei, dass Klarna Konsumentinnen und Konsumenten nicht antworte, so die AK am Donnerstag in einer Aussendung. Selbst die Kammer habe mit ihren Schreiben an Klarna kaum Erfolg gehabt.

Lösung oft erst nach Intervention beim Inkassobüro

„Erst wenn wir beim Inkassobüro oder Anwalt intervenieren, gibt es Lösungen. Aber es ist nicht einzusehen, dass es so weit kommen muss“, kritisiert AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Klarna solle die Beschwerden von Kunden ernst nehmen und sei als Zahlungsinstitut außerdem verpflichtet, Möglichkeiten zur außergerichtlichen Streitbeilegung anzubieten. Diese Information findet sich im Kleingedruckten der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die darin erwähnte Beschwerdestelle liegt jedoch in Schweden.

Beschwerden zu Transaktionen im Zahlungsverkehr sind eines der größten Themen in der AK-Konsumentenberatung im Bereich Finanzen und Banken. Im ersten Halbjahr 2020 habe sich jede fünfte der rund 23.000 Anfragen darauf bezogen.