Dunkle Schokolade in Stücke gebrochen
Getty Images/Emilija Manevska
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13 Bitterschokoladensorten glänzen im Test

Die deutsche Stiftung Warentest hat Bitterschokoladen untersucht. 13 dunkle Schokoladen schneiden „gut“ ab. Beim Geschmack überzeugen sowohl teure Produkte als auch günstige aus dem Supermarkt. Überrascht waren die Tester von der geschmacklichen Vielfalt der Bitterschokolade.

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Zwei Drittel aller verkauften Schokoladen sind Milchschokoladen, Bitterschokolade führt eher ein Nischendasein. Schwarz, feinherb, edel- oder zartbitter – egal unter welcher Bezeichnung die Bitterschokolade verkauft wird – jede der Schokoladen im Test schmeckte ein bisschen anders.

Große Vielfalt beim Geschmack

„Die eine Schokolade ist leicht blumig und schmeckt ein bisschen nach Zitrus, die andere hat eine leichte Espresso- und Cassisnote und wiederum andere sind herb und haben Orangenaromen“, so Julia Schwietering, von der deutschen Stiftung Warentest. Diese Vielfalt im Geschmack sei bei der Verkostung „fast schon überwältigend“ gewesen.

24 dunkle Schokoladen mit einem Kakaogehalt zwischen 60 und 75 Prozent wurden verkostet und auf Schadstoffe untersucht. 13 Bitterschokoladen schnitten „gut“ ab, zwei waren nur „ausreichend“. Das lag unter anderem an einem erhöhten Schadstoffgehalte oder einer schlechten Sensorik.

Hachez Edle Bitter ist Testsieger

Der Testsieger kommt von der Firma Hachez (Edle Bitter, 1,99 Euro/100g), gefolgt von der Excellence Edelbitter mild von Lindt (2,29 Euro/100 g). Beide sind eher teure Marken. Aber auch günstige Supermarktprodukte wie die J.D. Gross (Lidl, 0,84 Euro/100g) und Moser Roth Edel Bitter (Hofer, 0,84 Euro/100g) zum Beispiel können mithalten und schneiden insgesamt „gut“ ab.

Bitterschokolade von verschiedenen Marken.
Merci/Heilemann/Hachez/Lindt/Moser Roth
Dunkle Schokoladen mit der Note „Sehr gut“ im Geschmack

In der Gesamtnote gab es zwar keine herausragende Schokolade – beim wichtigsten Prüfpunkt, der Sensorik, vergaben die Tester aber gleich fünfmal die Note „Sehr gut“. Auch da lag die „Edle Bitter“ von Hachez ganz vorne. „Dieses Produkt bekam von uns die sensorische Bestnote 1,0. Es ist besonders aromatisch und komplex, mit besonders vielen Beinoten“, so Schwietering.

Ausprobieren und durchkosten

Abzüge gab es im Test für sechs Schokoladen, weil sie mit Mineralölrückständen oder Kadmium belastet waren. Wie so oft kann man sich am Preis nur schwer orientieren. Es gab Schokoladen um 0,84 Euro pro 100 Gramm, die „gut“ waren und welche um 6 Euro 70, die nur ein „Befriedigend“ schafften.

Milchschokolade ist zwar beliebter, ein Ausflug auf die dunkle Seite der Schokolade kann sich aber durchaus lohnen. „Am besten beginnt man mit einem geringen Kakaogehalt und tastet sich langsam an Schokoladen mit 70, 80 oder 90 Prozent Kakaoanteil heran“, so Schwietering. Um herauszufinden, ob man eher der Typ für milde oder für herbe Bitterschokolade ist, helfe nur „ausprobieren und durchkosten“.

Gesündere Alternative zu Milchschokolade

Für die Bitterschokolade sprechen laut Stiftung Warentest auch gesundheitliche Aspekte. Dunkle Schokolade enthält im Vergleich zu Milchschokolade meist weniger Zucker. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer und der Appetit ist schneller gestillt. Bitterschokolade kann auch erhöhte Cholesterinwerte senken.

Für Experimentierfreudige: Rosa Ruby-Schokolade

Wer sich bei dunklen Schokoladen schon durchgekostet hat, kann zur Abwechslung eine Ruby-Schokolade probieren. Sie ist eine neue Schokoladensorte, die ihre rosa Farbe durch besondere Kakaobohnen bekommt, die weder fermentiert noch geröstet werden. Sie ist sehr süß, beerig im Geschmack und hat auch eine gewisse Fruchtsäure, die durch die Beigabe von Zitronensäure verstärkt wird. „Es ist eine ganz neue Geschmackserfahrung und vielleicht ein neues Experiment für Leute, die gerne weiße Schokolade essen“, so Schwietering.

Stiftung Warentest untersuchte auch drei Ruby-Schokoladen und bewertete die Ruby Chocolate Pur von Heilemann Confiserie (4,35 Euro/100g) am besten. Süßer als Bitterschokolade sind die rosa Rubys auf jeden Fall.