Einkaufswagen eines Onlineshops (Cart) mit Finger, der draufzeigt
AFP/JOHN MACDOUGALL
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Zehn Onlineshops dominieren Hälfte des Marktes

Die Coronaviruskrise befeuert den Onlinehandel. Ende des Jahres dürfte dieser erstmals einen Anteil von elf Prozent am gesamten Einzelhandelsumsatz haben. Mehr als die Hälfte des Marktes wird von nur zehn Anbietern dominiert, an der Spitze liegt nach wie vor der Onlinegigant Amazon.

Der Onlinehandel in Österreich wird von einigen wenigen Playern dominiert. Seit Jahren unangefochten an der Spitze thront Amazon mit einem geschätzten Jahresumsatz von 834 Mio. Euro im Jahr 2019. Dahinter folgen zalando.at (347 Mio. Euro) und universal.at (112 Mio. Euro).

Die zehn größten Onlineshops in Österreich verbuchten fast die Hälfte des Gesamtumsatzes der Top-250-Onlineshops, zeigt eine Auswertung des deutschen Statistikportals Statista und des deutschen EHI Retail Institute.

Amazon-Marketplace sorgt für zusätzlichen Umsatz

Im vergangenen Jahr ist der E-Commerce-Markt in Österreich demnach um 13,5 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro gewachsen. „Diese anhaltende Dynamik führt zu einer immer stärkeren Marktkonzentration, immer weniger große Onlinehändler teilen sich einen immer größeren Anteil der Online-Torte“, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will laut einer Aussendung. Bei Amazon sei das Umsatzvolumen über den Marktplatz noch gar nicht einbezogen. Es dürfte sich mittlerweile auf mindestens 900 Mio. Euro belaufen.

„Covid-19 als Turboboost für E-Commerce“

shop-apotheke.at hat seinen Platz im Ranking von vormals sechs nun auf Platz vier verbessert. Auf dem fünften Rang landete ottoversand.at, dahinter mediamarkt.at und hm.com. Die Plätze 8 bis 10 stellten Firmen aus dem Bereich Unterhaltungselektronik, und zwar apple.com, e-tec.at und cyberport.at.

„Die Covid-19-Krise wirke als Urknall der Digitalisierung und als Turboboost für den E-Commerce. Am Ende des Jahres wird unser Land erstmals einen E-Commerce-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von mehr als elf Prozent erreichen“, prognostiziert Will.

Listen österreichischer Onlineshops

Dabei fließe Großteil der österreichischen Internetausgaben nach wie vor in den internationalen Onlinehandel, so Anton Salesny vom Institut für Handel und Marketing an der Wirtschaftsuniversität Wien. Bisherige Versuche, durch Einrichtung österreichischer und regionaler Plattformen diese Abflüsse in das Ausland wesentlich zu reduzieren, zeigten in den letzten Jahren noch nicht den gewünschten Erfolg.

Um einen Überblick über Österreichs Onlineshops zu bekommen, finden sich inzwischen einige Listen und Verzeichnisse im Netz. So etwa die österreichische Onlineshop-Fibel des „Falter“ und die Ladenliste heimischer Onlineshops auf der Website der Umweltaktivistin Nunu Kaller.