Veganer Burger in die Hälfte geschnitten
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Vegane Burger: Vier von elf Patties sind „gut“

Die Arbeiterkammer (AK) und der Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben vegane Burger-Patties unter die Lupe genommen. Nur vier Produkte konnten die Note „Gut“ erreichen. Die Konsumentenschützer bemängelten Mineralrückstände und die Nährwertqualität.

Konsumentenschützer haben testweise in „Veggie“-Burger gebissen: Geschmacklich und hinsichtlich der Beschaffenheit waren alle elf veganen Laberln in Ordnung. Aber nur vier Produkte wurden „gut“ bewertet, bei den übrigen wurden unter anderem Mineralölrückstände beanstandet. Auch der Nutri-Score – das Verhältnis von positiv zu ungünstig eingestuften Zutaten sowie der Kaloriengehalt – wurde kritisch gesehen.

CO2-Ausstoß viel geringer als bei der Fleischproduktion

Die fleischlosen Patties wiesen beim Nutri-Score eine große Bandbreite auf: von der besten Zusammensetzung A (höchste Nährwertqualität) bis zur zweitschlechtesten Einstufung D, berichtet der VKI im Verbrauchermagazin „Konsument“. Letztere entspricht dem Nutri-Score von Fleischburgern. Vegane Burger können viel Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz enthalten und seien deshalb nicht für den täglichen Konsum geeignet, so das das Fazit der Konsumentenschützer.

Veganes Burger-Pattie
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Manche veganen Burger-Patties sind von echten Fleischprodukten optisch kaum zu unterscheiden

Was den Umweltschutz betrifft, seien vegane Burger gegenüber Fleischprodukten aber klar im Vorteil. Während bei der Produktion von 100 Gramm texturiertem Soja nur 0,17 Kilogramm CO2-Äquivalente anfallen, seien es bei 100 Gramm Rindfleisch 1,23 Kilogramm, also fast das Zehnfache. Das gelte allerdings nur für Soja, das in Europa angebaut werde. Bei den getesteten Produkten war das der Fall, es wurde ausschließlich Soja aus europäischem Anbau eingesetzt.

Hoher Verarbeitungsaufwand und viele Aromastoffe

Vegane Burger, die ihren Fleisch-Pendants sehr nahe kommen, sind hoch verarbeitet. Um pflanzliches Protein in eine fleischähnliche Struktur zu verwandeln, muss es mit einem sogenannten Extruder manipuliert werden. Dabei wird die Eiweißmasse aufgekocht und durch eine enge Öffnung gedrückt. Aufgrund des hohen Drucks und der hohen Temperaturen ziehen sich die Proteine in die Länge und es entstehen faserähnliche Strukturen.

Der häufig beigemengte Stabilisator Methylcellulose bildet Gele, die den Burger fest und saftig machen. Der Zusatzstoff gelte als unbedenklich, sei jedoch für Bio-Produkte nicht zugelassen, so die Konsumentenschützer. Damit das Ganze nach Fleisch schmeckt, kommen Aromen zum Einsatz.

Als „gut“ wurden die Produkte von Vega Vita, Veggie Life, Just veg! und Vegini eingestuft. Sechs weitere Laberl erhielten die Note „durchschnittlich“, eines war „weniger zufriedenstellend“. Die gesündere Alternative zum Alternativ-Burger sei Vollwertkost mit wenig verarbeiteten Lebensmitteln. Linsen, Erbsen, Bohnen oder Tofu und Tempeh „sind auch den veganen Burgern vorzuziehen“, so das Fazit der Tester.