Ein voller Einkaufswagen mit diversen Lebensmitteln
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER

D: Ruf nach Schadstoffverbot in Lebensmittelverpackungen

Die Verbraucherzentralen in Deutschland fordern ein umfassendes Verbot für Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen sowie in Ess- und Kochgeschirr. Es sei ein „Armutszeugnis für die Politik“, dass eine solche Forderung überhaupt noch erhoben werden müsse, so der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller.

Das Europaparlament hatte im Sommer von der EU-Kommission einen weitreichenden Plan gegen giftige Chemikalien in der Umwelt gefordert. Künftig sollten ganze Stoffgruppen wie das Umwelthormon Bisphenol verboten werden können und nicht mehr nur einzelne Stoffe wie das als besonders besorgniserregend eingestufte Bisphenol A. Der Stoff ist in Alltagsprodukten wie Trinkflaschen, Konservendosen und Lebensmittelverpackungen enthalten.

"Verbandschef Müller: „Politik muss dringend handeln" “

„Krebserregende, erbgutverändernde oder fruchtbarkeitsschädigende Stoffe haben in Lebensmittelverpackungen nichts zu suchen“, so Müller in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe. Die Politik müsse hier „dringend handeln und für solche Stoffgruppen klare Verbote aussprechen“.

Neben dem Verbot bedenklicher Stoffe forderte der oberste Konsumentenschützer Deutschlands die Einführung eines europäischen Zulassungsverfahrens. Bei der Gesundheit müsse das Vorsorgeprinzip gelten. Bevor Lebensmittelverpackungen und Geschirr auf den Markt gelangen, müsse ihre Unbedenklichkeit nachgewiesen und von einer unabhängigen EU-Behörde bestätigt werden, so Müller.