Sonnencremes für Kinder: Günstig ist besser

Eigenmarkensonnencremes für Kinder sind besser als bekannte Marken: Das ist das Ergebnis eines Tests des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) und der deutschen Stiftung Warentest. Die Produkte von Hofer, Spar, Lidl und Müller bekamen als einzige ein „Sehr gut“.

Insgesamt wurden 16 Sonnencremes untersucht, die für Kinder vermarktet werden. Der Lichtschutzfaktor (LSF) war mit 30, 50 und 50+ hoch bis sehr hoch. Ausgerechnet das teuerste Produkt (37,80 Euro pro 100 ml) landete dabei mit einem „Nicht zufriedenstellend“ auf dem letzten Platz: Bei der „Baby & Kids Neutral Sonnencreme für sehr sensible Haut“ von Eco Cosmetics, einem Naturkosmetikprodukt, versagte der Schutz gegen UVA-Strahlung.

Teuerstes Produkt auf letztem Platz

Davon abgesehen waren die Testerinnen und Tester von VKI und Stiftung Warentest über das Ergebnis erfeut. Vier Mal wurde die Höchstnote vergeben, zehn weitere Sonnencremes bekamen ein „Gut“. Auf den vordersten Plätzen lagen dabei ausschließlich Eigenmarken: „Ombra Kids Sun Milk“ (LSF 30, Hofer), „Cien Sun Kids Sonnencreme“ (LSF 50, Lidl), „Lavozon Kids Med Sonnenmilch“ (LSF 50, Müller) und „Sun Kiss Junior Sonnenmilch“ (LSF 50, Spar). Mit rund 2,40 Euro bis knapp 3,50 Euro pro 100 ml gehörten sie außerdem zu den günstigsten Produkten im Test.

Ein Kind mit Kappe, Sonnenbrille und dunklem T-Shirt spielt am Strand

dpa/Ingo Wagner

Sonnencreme alleine reicht nicht: Guter Sonnenschutz besteht zusätzlich aus Kappe, Sonnenbrille und dunkler Kleidung

Die Effizienz der UV-Filter wurde bei diesem Test erstmals nach einer neuen Methode überprüft. War es früher üblich, Testpersonen einzusetzen und deren Hautrötung zu beobachten, so wurde diesmal gemessen, wie stark die Sonnencremes UV-Strahlen reflektieren. Zusätzlich wurde die UV-Durchlässigkeit der Produkte unter Laborbedingungen geprüft. Die neue Methode lasse genaue Rückschlüsse zu, ohne die Haut der Testpersonen zu schädigen.

Kaum Duftstoffe, ein problematischer UV-Filter

Die Art der verwendeten UV-Filter wurde ebenfalls untersucht. Einige chemische Filter sind wegen hormonähnlicher Wirkung umstritten. Ein Stoff ist wegen seiner Auswirkungen auf Wasserorganismen mancherorts sogar verboten. Im Test fand sich ein solcher Filter (Octinoxat) in einem Produkt der Marke Cetaphil. Allerdings sind auch die anderen chemischen Filter nicht unumstritten. Der häufig verwendete UV-Filter Octocrylen stehe derzeit auf dem wissenschaftlichen Prüfstand. Positiv wurde der Verzicht fast aller Produkte auf Duftstoffe bewertet. Lediglich ein Sonnenspray von Nivea verwende Parfum, allerdings handelt es sich laut VKI nicht um einen als kritisch eingestuften Duftstoff.

Zu Vorsicht raten die Testerinnen und Tester beim Zusatz „wasserfest“. Dafür gebe es zwar eine (selbstentwickelte) Industrienorm, an neuerlichem Eincremen nach Baden und Abtrocknen führe dennoch kein Weg vorbei. Sonnencremes und -sprays seien ohnehin nur ein Teil von wirksamem Sonnenschutz, so der VKI. Wichtig sei zusätzlich, Sonne um die Mittagszeit zu meiden und möglichst lange, möglichst dicht gewebte Kleidung und Sonnenbrillen zu tragen.

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