Gefälschte Mails von Sebastian Kurz im Umlauf

Viele Menschen brauchen derzeit wegen der Coronavirus-Krise finanzielle Unterstützung. Kriminelle nützen diese Ausnahmesituation aus und verschicken E-Mails im Namen von Sebastian Kurz, in denen sie rasche Soforthilfe anbieten. Das Angebot führe jedoch zu einer unseriösen Tradingplattform für Bitcoins, warnt die Watchlist Internet.

Kriminelle nutzen die aktuelle Lage vermehrt für Betrugsmaschen. Watchlist Internet, eine Informationsplattform zu Internetbetrug, warnt vor einen neue Falle. Im Namen des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz werden E-Mails mit der Aussicht auf eine finanzielle Soforthilfe versendet.

Soforthilfe versprochen

„Hier bekommst du die Sofort Hilfe! Befolge exakt alle Schritte auf dieser Seite! Wenn du es genauso machst, erfolgt die Auszahlung innerhalb 72 Stunden.“ – Diese Zeilen werden derzeit im Namen von Sebastian Kurz wahllos an Internetnutzerinnen und -nutzer gesendet. Dass es sich dabei, um eine gefälschte E-Mail handelt, zeige bereits ein erster Blick auf Adress- und Betreffzeile, so Watchlist Internet.

Screenshot der E-Mail

watchlist-internet.at

E-Mail Adresse und Absendername „Sebastian Kurz“ stimmen nicht überein

Auch wenn es verlockend klingt, innerhalb von 72 Stunden Geld überwiesen zu bekommen, solle man vorsichtig sein und sich die E-Mail genauer ansehen. Die Adresse info@exocharter.com stimmt nicht mit dem Absendername Sebastian Kurz überein. Der Betreff lautet „Sofort Hile“, hier hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Aggressive Werbung für Tradingplattform

Man könne sich sicher sein, dass sich der österreichische Bundeskanzler weder unter dieser E-Mail-Adresse an Hilfesuchende wenden werde noch mit dem Betreff „Sofort Hile“. Klickt man auf die Zeile „Befolge exakt alle Schritte auf dieser Seite“, werde man auf eine Webseite von „Profit Revolution“ weitergeleitet. „Profit Revolution“ wirbt mit dieser E-Mail aggressiv für Ihre Plattform, auf der Nutzer in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren sollen.

Screenshot der E-Mail

watchlist-internet.at

Die E-Mail führt auf die Webseite von „Profit Revolution“

Ob die Tradingplattform „Profit Revolution“ tatsächlich als betrügerisch einzustufen ist, könne Watchlist Internet nicht feststellen. Klar sei jedoch, dass sich neben der aggressiven Werbung für diese Seite, noch andere Ungereimtheiten zeigen.

Sitz der Webseite in Panama

Auf der Seite sind weder ein Impressum noch Kontaktdaten zu finden. Ein im Bild rot umrahmte Kasten verweise auf Logos, die den Nutzern Vertrauenswürdigkeit vorgaukeln würden. Tatsächlich habe „Profit Revolution“ nichts mit den Firmenlogos zu tun. Auch der Verweis auf Nachrichten und Promis solle Vertrauen erwecken. Der Sitz der Webseite ist jedoch in Panama gemeldet, wie eine Recherche von Watchlist Internet ergab. Mit Österreich oder gar einer Soforthilfezahlung habe die Seite nichts zu tun.

„Wir raten daher von einer Investition über ‚Profit Revolution‘ ab“, so Watchlist Internet. Nachrichten in dieser Sache sollten in den Spam-Ordner bzw. Junk-Ordner verschoben werden. Sollten weitere ähnliche E-Mails kommen, lernt das Mail-Programm so, die Nachrichten zukünftig automatisiert herauszufiltern.

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