Fast jeder Zweite von Internetbetrug betroffen

Im Internet drohen viele Betrugsfallen. Vermeintliche Gratisangebote, Phishing-Mails, Fake-Shops: Die Bandbreite krimineller Machenschaften ist groß. Zudem werden Betrugsmaschen immer ausgeklügelter. Annähernd die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher waren schon mit Internetbetrug konfrontiert, so eine aktuelle Studie.

Für die repräsentative Erhebung des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens wurden 1.000 Österreicherinnen und Österreichern zwischen 14 und 65 Jahren im November 2019 online befragt. Auftraggeber war das Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen.

Abofallen besonders verbreitet

Die Top-Betrugsarten sind Abofallen, gefälschte Zahlungsaufforderungen und nicht gelieferte, aber bereits bezahlte Waren. Dahinter folgen Schadsoftware und die Erpressung mit Videos oder Bildern. Vor allem Abofallen haben laut Erhebung stark zugenommen, sie lagen im Vorjahr noch auf dem dritten Platz. Sie sind als vermeintlich kostenlose Angebote und Dienstleistungen gut getarnt und reichen von Streamingdiensten über Urlaubsbuchungsplattformen bis hin zu Gewinnspielen.

Konsumenten, die diese Services nutzen möchten, schließen ein Abo ab, ohne es zu wissen. In der Folge werden sie mit hohen Rechnungen und Schreiben von Inkassobüros oder Rechtsanwälten konfrontiert. „Wer sich einschüchtern lässt und den Zahlungsaufforderungen nachkommt, verliert ungerechtfertigterweise Geld“, so Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet.

Internetnutzer werden vorsichtiger

Die Studie zeige aber auch, dass das Bewusstsein der Internetnutzer dahin gehend gestiegen ist, dass es unseriöse Angebote gibt. Wenn den Befragten Angebote seltsam oder unseriös vorkommen, dann recherchieren gut 44 Prozent im Internet nach Erfahrungen anderer und suchen nach Kundenbewertungen.

Ganz junge Einkäufer bis 19 Jahre verlassen sich in erster Linie auf die Onlinebewertungen anderer Kunden. Laut Experte ist Vorsicht geboten: „Diese Kundenbewertungen können gefälscht oder gekauft werden, weshalb sie nicht immer zwingend der Wahrheit entsprechen müssen.“ Knapp 30 Prozent sehen sich das Impressum an.

„Vorsicht und ein Bewusstsein für unseriöse Angebote im Internet sind unerlässlich“, so Behrens. Wer darauf achte, habe beim Einkauf im Internet wenig zu befürchten. Panik vor dem Onlinehandel sei daher nicht angebracht. Es gehe vielmehr darum, sich mit möglichen Gefahren auseinanderzusetzen. Wer sich unsicher ist, kann sich vom Internet Ombudsmann kostenlos beraten lassen.

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