Selfie-Drohnen für Urlaubsfotografen

Bei der Jagd nach dem eindrucksvollsten Selfie bekommen Urlaubsfotografen ein neues Werkzeug zur Seite gestellt: Die Selfie-Drohne. Die fliegenden Minikameras schießen Portraits aus der Vogelperspektive. Für gute Geräte muss man aber einige hundert Euro einplanen.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

Leistungsfähige Drohnen oder Kopter – wie sie in der Fachsprache heißen - eröffnen Hobbyfotografen ganz neue Perspektiven. Ob auf gleicher Höhe oder von schräg oben, aus der Nähe oder von weit weg – die fliegenden Minikameras setzen Mensch und Umgebung aus der Luft in Szene. Ganz ohne umständliche Arm-Verrenkungen.

Werden wir schon bald immer einen fliegenden Fotografen an unserer Seite haben, der besondere Momente automatisch mitknipst?

Leichtgewichte unter den Koptern

„Ganz so wie man es aus Science-Fiction-Filmen kennt, wo jeder seine persönliche Drohne hat, die einen immer fokussiert, ist es noch nicht“, so Hannes Czerulla, Redakteur beim deutschen Fachmagazin für Computertechnik c’t. Selfie-Drohnen seien im Prinzip ganz normale Drohnen, ausgestattet mit einer Kamera. Sie seien nur besonders klein und leicht und eigneten sich dadurch gut zum Mitnehmen und spontanen Fotografieren.

Drohne schießt Selfie aus der Luft

DJI

Per Handzeichen knipst die Drohne ein Foto

Die Steuerung der meist mit vier Propellern ausgestatteten Drohnen erfolgt über das Smartphone. Die Hersteller bieten hier passende Apps an, die die Livebilder der Drohnenkamera direkt auf dem Handydisplay anzeigen. So hat der Besitzer immer im Blick, was er gerade filmt oder fotografiert. Wer lieber mittels Joysticks abhebt, kann oft eine Joystick-Fernbedienung, in die das Smartphone eingesteckt wird, als Zubehör dazu kaufen.

Knackpunkt: Stabilität in der Luft

Sehr kleine und sehr billige Drohnen müssen in der Luft meist von Hand stabilisiert werden. Über die Handyapp ist ein ständiges Gegensteuern und Nachhelfen nötig. Größere und teurere Drohnen sind hingegen mit ausreichend Sensoren - zum Beispiel optischen Sensoren und Ultraschallsensoren - und entsprechender Software ausgestattet, so dass sie sich ohne Zutun des Besitzers stabil in der Luft halten können. Derartige Geräte bieten etwa etablierte Marken wie DJI und Yuneec zu Preisen von 400 Euro aufwärts an.

Diese teureren Modelle verfügen oft auch über praktische Spezialfunktionen wie den so genannten Follow-Me-Modus. Um diesen zu aktivieren, muss der Benutzer den Mensch oder das Fahrzeug, das verfolgt werden soll, auf dem Handytouchscreen auswählen, und dann folgt die Drohne dem Objekt auf Schritt und Tritt. Besonders Fahrradfahrer oder andere Sportler nutzen diese Funktion gerne, um ihre Fahrten zu dokumentieren.

Mittels Gesten steuern

Auch mittels Gesten können einige der Minidrohnen gesteuert werden. Je nachdem wohin der Nutzer seine Hand bewegt, folgt die Drohne dieser Richtung. Auch einige weitere Funkionen können mittels vordefinierter Geste aktiviert werden: Formt man mit den Händen ein Viereck, startet etwa der Timer für ein Selfie.

Wer den nächsten Familienausflug mittels Drohne dokumentieren will, sollte sich unbedingt zuerst zuhause eingehend mit dem Gerät und den verschiedenen Modi der App beschäftigen. Hier bedarf es einer gewissen Einarbeitungszeit, die man beim Fotografieren dann nicht hat.

Denn die Flugzeit der Drohnen wird von der Akkuleistung beschränkt. Die Akkus preiswerterer Modelle halten meist nur wenige Minuten durch. Hier ist Eile angesagt, wenn es um den richtigen Blickwinkel für das perfekte Foto geht. Teurere Modelle halten sich zwischen 15 und 20 Minuten in der Luft.

Bis 250g: Keine Flugbeschränkungen, keine Bewilligung

Rein rechtlich sind Minidrohnen bis zu einem Gewicht von 250 Gramm als „Spielzeug“ klassifiziert. Sie unterliegen keinerlei Flug-Einschränkungen und brauchen auch keine Bewilligung. Ob beim Radausflug entlang der Donau oder in der Wiener Innenstadt: Solange die maximale Flughöhe von 30 Metern eingehalten und niemand gefährdet wird, kann man nach dem Kauf gleich losfliegen und losknipsen.

Beate Macura, help.ORF.at

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