Clean Clothes rügt bekannte Schuhhersteller

Eine neue Studie kritisiert die Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Schuhen in Indonesien. Lederschuhe für den europäischen Markt würden auf Kosten schlecht bezahlter Arbeiterinnen hergestellt, so die Organisation Clean Clothes, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilbranche einsetzt. Die Kritik richtet sich auch an bekannte europäische Marken wie Deichmann, Ecco und Ara.

Indonesien ist nach China, Indien und Vietnam der viertgrößte Produzent von Schuhen. Mehr als eine Million Menschen sind in der indonesischen Schuh- und Lederindustrie beschäftigt. Auch bekannte europäische Marken wie Ara (Salamander, Delka), Ecco und Deichmann lassen in Indonesien Schuhe produzieren.

Löhne unter Mindestlohn, Überstunden erzwungen

Clean Clothes befragte für die Studie Arbeiterinnen aus vier Fabriken sowie Heimarbeiterinnen. In den Interviews sei von erzwungenen Überstunden, Löhnen unter dem nationalen Mindestlohn und unrechtmäßig befristeten Arbeitsverträgen berichtet worden, so Gertrude Klaffenböck von der Clean Clothes Kampagne. Heimarbeiterinnen beklagten, dass es weder Arbeitsverträge noch Sozialversicherung gebe. Für das Nähen von zehn Paar Schuhen würden die Heimarbeiterinnen nur zwei bis drei Euro erhalten.

eine Frau näht Schuhe in einer Fabrik in Indonesien

Juni Kriswanto / AFP

Eine Million Menschen arbeiten in der indonesischen Schuhproduktion

Obwohl der Durchschnittsverdienst in einer Fabrik des dänischen Schuhkonzerns Ecco deutlich über dem Mindestlohn liege, gebe es bei einem Zulieferbetrieb für die Fabrik nach wie vor gravierende Arbeitsrechtsverletzungen. Markenunternehmen sollten deshalb ihren eigenen Verhaltenskodex auch auf Zulieferfirmen ausweiten, so Klaffenböck.

Link:

Mehr zum Thema: