20 Schuhmodelle auf giftiges Chrom VI getestet

Lederschuhe aus heimischer Erzeugung sind zwar überwiegend frei von krebserregenden Chrom-VI-Rückständen. Doch wie ein aktueller Test zeigt, wurde bei einem von insgesamt 20 getesteten Schuhpaaren von sieben österreichischen Firmen noch immer eine Überschreitung des Grenzwerts festgestellt.

Das ist das Ergebnis eines Tests der Arbeiterkammern OÖ und Wien sowie von Global 2000 und der Clean Clothes Kampagne. In dem groß angelegten Test befanden sich 20 Kinder-, Damen-und Herrenlederschuhe von sieben österreichischen Firmen (Hartjes, Leder und Schuh, Legero, Lorenz, Paul Green, Richter und Waldviertler – die größten heimischen Hersteller, bzw. Händler die ihren Sitz in Österreich haben), die auf Rückstände des hochgiftigen Chrom VI untersucht wurden.

Bei einem Damenschuh der Marke „Think!“ wurden 9,5 mg/kg Chrom VI im Obermaterial gemessen. Das Unternehmen hat laut Global 2000 bereits reagiert und die noch im Handel befindliche Ware zurückgerufen. In vier weiteren Schuhen konnten zwar Spuren von Chrom VI nachgewiesen werden, diese lagen jedoch im erlaubten Rahmen.

Schuhe als kurzlebiger Sondermüll

21 Prozent von insgesamt über 24 Milliarden jährlich weltweit produzierten Schuhe sind Lederschuhe, sie generieren aber die Hälfte der Wertschöpfung. Der Großteil des Leders wird mit Chromsalzen hergestellt, aus einer Tonne roher Tierhäute entstehen 200 Kilogramm Leder - mehr dazu in science.ORF.at

Bei der Gerbung kann ungewollt Chrom VI entstehen. Das ist ein hochgiftiger, allergen und mutagen wirkender, krebserregender Stoff, der allergische Kontaktdermatitis hervorrufen kann. Seit Mai 2015 gilt europaweit ein Verkehrsverbot von Ledererzeugnissen mit mehr als drei mg/kg Chrom VI.

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