VKI klagt VW wegen Aussagen zu Software-Update

Im Dieselskandal hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) VW wegen irreführender Aussagen geklagt. Es geht um die Beteuerung von VW, dass die Autos durch das Software-Update gleich gut fahren würden wie vorher. Das entspreche nicht den Rückmeldungen der betroffenen Autofahrer, so der VKI.

Vor fast drei Jahren war bekanntgeworden, dass VW bei Dieselmotoren der Marken VW, Audi, Seat und Skoda Abgastests durch eine unzulässige Software manipuliert hat, um Grenzwerte zu erreichen. VW reichte ein kostenloses Software-Update nach, um die EU-Abgasnormen einzuhalten.

Autofahrer berichten von „Ruckeln“ des Motors

Gleichzeitig versicherte der Konzern seinen Kunden, dass mit dem Software-Update keine Verschlechterungen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, CO2‑Emissionen, Motorleistung und Drehmoment sowie Geräuschemissionen verbunden seien. Gegen diese Aussage klagte der VKI im Auftrag des Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK).

Nach einer Befragung der Konsumentenschützer hätten 43 Prozent der Fahrer negative Veränderungen an ihrem Fahrzeug festgestellt. Die häufigsten davon seien ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, Leistungseinbrüche im oberen und unteren Drehzahlbereich und ein deutlich spürbares „Ruckeln“ des Motors gewesen. Ähnliches hätten vergleichbare Umfragen in Belgien, Italien, Portugal und Spanien ergeben, so der VKI.

Sammelklage läuft

„Die Beteuerungen von VW in diesem Zusammenhang sind irreführend“, so Thomas Hirmke, Leiter Bereich Recht im VKI. Die von Betroffenen beschriebenen Probleme seien auch aus technischer Sicht nachvollziehbar. Diese Verschlechterungen nach dem Update würden sich letztlich auch auf den Wert der Fahrzeuge auswirken.

Derzeit laufen auch die Vorbereitungen für die Sammelklagen gegen VW auf Hochtouren. Der Sammelklageaktion des VKI schlossen sich rund 10.000 geschädigte Konsumentinnen und Konsumenten an. Die Klagen werden bis spätestens September 2018 mit Finanzierung der Roland Prozessfinanz AG eingebracht.

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