AK kritisiert hohe Mahnspesen bei Krediten

Säumige Kreditnehmer müssen für Verzugszinsen und Mahnspesen in Österreich tief in die Tasche greifen. Die erste Mahnung kostet im Schnitt 29 Euro, die zweite und dritte je 50 Euro, so eine Erhebung der Arbeiterkammer (AK) bei acht Banken in Wien.

Wer seine Kreditrate nicht pünktlich begleichen kann, zahlt laut AK teuer drauf. Saftige Mahnspesen würden vor allem einkommensschwächere Menschen zusätzlich belasten, die sich ohnehin schon schwer tun, so AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Zu den Mahnspesen kommen oft noch Verzugszinsen, die zusätzlich zum vereinbarten Kreditzinssatz aufgeschlagen werden.

Dritte Mahnung kostet 20 bis 135 Euro

Die Erhebung bei acht Banken in Wien zeige, dass auf den Kreditzinssatz meist noch fünf Prozent Verzugszinsen dazukommen würden. Die erste Mahnung kostet im Schnitt 29 Euro, die zweite und dritte je 50 Euro. Im Zehn-Jahres-Vergleich seien die Mahnspesen deutlich gestiegen. Vor zehn Jahren habe die erste Mahnung im Schnitt noch 15 Euro gekostet, heute seien es durchschnittlich 29 Euro.

Die meisten Banken verrechnen laut AK gestaffelte Mahnspesen. Für die erste Mahnung verlangen sie null bis 36 Euro, für die zweite 15 bis 75 Euro. Die dritte Mahnung kostet 20 bis 135 Euro. Diese Staffelung der Mahnspesen sei rechtswidrig, wie Gerichtsurteile gezeigt hätten. „Jede weitere Mahnung wird teurer und das ist unfair, da ja der Aufwand mit einer weiteren Mahnung nicht steigt“, so Zgubic. Die AK fordert die Banken auf, Verzugszinsen und Inkassogebühren zu senken und ihr Mahnwesen rechtskonform zu gestalten.

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