Welche Shampoos gegen Schuppen wirken
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Wenn es auf den Hemdkragen rieselt, kann eine zu trockene Kopfhaut die Ursache sein. Meist ist das in der kalten Jahreszeit oder bei zu gut gemeinter Haarpflege der Fall. Es gibt aber auch Schuppen, die sich auf fettiger Kopfhaut bilden. Gegen diese Schuppen sollen diverse Spezialshampoos helfen. Gemeinsam mit der Stiftung Warentest nahm die Zeitschrift „Konsument“ elf Produkte unter die Lupe, acht davon sind auch in Österreich erhältlich.
Gute Wirkung muss nicht teuer sein
Testsieger war das Anti-Schuppen-Shampoo der Diskont-Kette Lidl, das als einziges mit „Sehr gut“ bewertet wurde. Mit einem Preis von 0,50 Euro pro 100 ml war es auch am günstigsten. Sieben Produkte, darunter die Shampoos von Alpecin oder Head&Shoulders, landeten im guten Mittelfeld mit der Note „Gut“. Alle Shampoos waren gegen Schuppen wirksam.
„Generell ist bei Kosmetikprodukten ein Trend erkennbar, dass Eigenmarken von Diskontern oft sehr gut abschneiden“ so Birgit Schiller, Biochemikerin und Redakteurin bei „Konsument“. Im aktuellen Test war die Eigenmarke von Lidl sehr gut, die Eigenmarke von dm Balea aber eher durchschnittlich. Dieses Shampoo war in der Pflegewirkung schwächer.
Nicht alle Shampoos lassen Haare glänzen
Schlechte Kämmbarkeit und wenig Glanz nach dem Waschen führten auch dazu, dass das einzige Naturkosmetikum im Test, das Produkt der Marke Logona mit Wacholderöl, auf dem letzten Platz landete. Es war mit 3 Euro 20 für 100 ml auch am teuersten. „Hier passt das Preis-Leistungsverhältnis eindeutig nicht“, so Schiller. Dass die Shampoos von dm und Logona bei der Pflegewirkung enttäuschten, liegt eventuell daran, dass sie keine Silikone enthalten. Silikone machen das Haar geschmeidig, sind aber biologisch nur schwer abbaubar und deshalb umstritten.
Stiftung Warentest
Linderung brachten alle getesteten Shampoos. Den Effekt erzielen die meisten Hersteller durch die Wirkung von Anti-Pilz-Mitteln. Diese Wirkstoffe bremsen einen bestimmten Hefepilz, der für die Schuppenbildung verantwortlich ist. Die Anti-Schuppen-Shampoos müssen die Kopfhaut erreichen, deshalb sollten sie beim Waschen der Haare sorgfältig einmassiert werden und vor dem Ausspülen etwa eine Minute einwirken.
Bei Schuppen nur die Spitzen pflegen
Optimal für Schuppengeplagte ist es, wenn das Shampoo auch bei der Pflege gute Arbeit leistet und die Wirkstoffe durch zusätzlich verwendete Pflegeprodukte wie Conditioner und Kuren nicht wieder weggespült werden. Wenn unbedingt notwendig, sollte die Pflege nur in die Längen und Spitzen gegeben werden. „Man darf sich nicht erwarten, dass das Problem schon nach einer Anwendung gelöst ist“, so die Biochemikerin. Um Schuppen loszuwerden brauche es Geduld bei der Anwendung. Die Wirkung werde sich eventuell erst nach einigen Wochen einstellen.
Wer nicht unter fettigen, sondern trockenen Schuppen leidet, kann es mit milderen Shampoos probieren. Tenside auf Zuckerbasis sind weniger aggressiv und nach Ansicht von Experten eher für empfindliche Kopfhaut geeignet. Wenn alles nicht nützt und es weiter rieselt, bleibt nur noch der Besuch beim Hautarzt.
Karin Fischer, help.ORF.at
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Publiziert am 18.11.2017