Stiftung Warentest warnt vor falschen Testportalen
Ein mit Schadstoffen belasteter Kinderwagen kassierte beispielsweise von der Stiftung Warentest „Mangelhaft“ - ein Vergleichsportal pries ihn dennoch mit der Behauptung an, er entspreche „rundum den Empfehlungen der Stiftung Warentest“. Neben solchen angeblich getesteten Waren stehen weiterführende Links, die direkt zum Produkt bei Onlinehändlern leiten. Klickt ein Besucher der Fake-Seite auf einen Link und kauft das Produkt, kassiert der Betreiber der Webseite eine Provision.
Fragwürdige Bestenlisten
Viele dieser Portale verstoßen „test“ zufolge gegen das Urheber-, Wettbewerbs- oder Presserecht. Verbraucherschützer mahnen die Betreiber zwar regelmäßig ab, das sei aber oft schwierig, weil auf den Seiten kein oder ein fragwürdiges Impressum zu finden sei. Neben solchen Fake-Portalen seien auch Websites problematisch, deren Mitarbeiter ein Produkt einmal ausprobiert oder Kundenrezensionen ausgewertet haben. Danach erstellen sie eine laut „test“ fragwürdige Bestenliste und küren einen „Vergleichssieger“.
Seriöse Tests können nicht kostenlos sein
Verbraucher erkennen unseriöse Portale der Stiftung zufolge daran, dass die falschen Tester häufig alle Produkte positiv bewerten, weil sie zum Kauf verleiten wollen. „Verweise zu Onlineshops sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass das vermeintliche Testportal eine Provision von den Händlern kassiert“, warnt die Stiftung. Weil sie gar nichts testen, könnten die falschen Testportale ihre Untersuchungen auch nicht beschreiben.
Seriöse Testorganisationen wie die Stiftung selbst erläuterten und veröffentlichten, auf welche Art und Weise sie die Produkte geprüft und bewertet haben. Professionelle Tests sind laut der Stiftung sehr aufwendig und teuer, deshalb würden sie in der Regel nicht kostenlos ins Netz gestellt.
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Publiziert am 22.07.2019